Wolfram Walter, Geschäftsführer des Solarspeicher-Herstellers ASD Sonnenspeicher, sieht bei der technologischen Entwicklung von Solarspeichern viele erfolgversprechende Ansätze. "Es wird im Moment an Batterien geforscht, die noch leistungsfähiger und haltbarer sind als das, was wir momentan haben." Schon jetzt seien Technologien verfügbar, die sauber funktionieren - wie Lithium-Eisenphosphat 4 - und die vom Volumen akzeptabel seien. "Ein Speicher für ein Ein-Familien-Haus ist heute so groß wie ein kleiner Kühlschrank. Von daher denke ich, dass uns neue Technologien in der Anwendung gar nicht mehr so viel weiter bringen werden, denn die Technologie ist heute perfekt da. Schön wäre es, wenn die Kosten noch deutlich runter gehen. "
Möglichkeiten der Kostenreduktion
Laut Walter steht die Speicherbranche bei der Kostenentwicklung dort, wo die PV-Branche vor 20 Jahren stand. "Wenn Sie sich zurück versetzen, was hat da die Kilowattstunde gekostet? Und wie viele haben die Technik genutzt? Dann sind wir in der gleichen Situation. Heute machen es die First Mover, die es wollen und sich leisten können." Man komme aber heute schon in einen Bereich, dass eine Amortisation von zehn bis zwölf Jahren angestrebt wird. Es fange schon an, sich zu amortisieren. "Auch ohne Förderung", so Walter. In anderen Ländern rechne es sich längst. Er verweist auf Italien. Das Land hat Strompreise von bis zu 36 Cent in manchen Gegenden - ein Drittel mehr als bei uns. "Da rechnet sich ein Speicher längst. Manche Industriebetriebe bei uns haben sehr hohe Verbrauchsspitzen und dadurch sehr teure Verträge. Nur wegen ihrer Spitzenlast. Hier könnte man durch Speicher den Verbrauch glätten, sodass sie in eine andere Tarifklasse rutschen und sich ein Speicher in wenigen Jahren amortisiert hat."
Potenzial für Speicher
In Deutschland sieht Walter das größte Potenzial bei Speichern für Ein-Familien-Häuser und Projektspeicher für Gewerbe und Industrie. Außerhalb Deutschlands ist das Potenzial für mittlere und große Speicher sichtbar. Die staatliche Förderung für Solarstromspeicher geht ins zweite Jahr. Seit dem Start des Programms im letzten Mai wurden bis heute rund 4.000 Solarbatterien gefördert. Die KfW vergab dafür zinsgünstige Kredite in Höhe von rund 66 Millionen Euro sowie Zuschüsse von über 10 Millionen Euro. Batteriespeicher können zur Verstetigung der Solarstromerzeugung beitragen. Mithilfe moderner Speicherlösungen lässt sich der netzschonende Eigenverbrauch des Photovoltaik-Stroms vom eigenen Dach mehr als verdoppeln. (Nicole Weinhold)