Ein Energie-Speichersystem auf Vanadium-Redox-Flow-Basis wird Ende 2015 im schweizerischen Martigny als Grundlage für die Tankstelle der Zukunft installiert.
Die Installation lässt erahnen, wie Tankstellen künftig aussehen könnten. Das Projekt, aus dem die Tankstelle hervorgegangen ist, ist am Laboratory for Physical and Analytical Electrochemistry (LEPA) der Eidgenössisch Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) angesiedelt. Ziel ist die Entwicklung einer Ladestation, die durch Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien sowohl elektrische als auch Brennstoffzellen-Fahrzeuge aufladen kann. Mi dem Projekt sollen Grundlagen erforscht werden, welche den Übergang der Infrastruktur hin zu alternativen Antrieben ermöglichen.
Zur Umsetzung des Projekts wird Ende des Jahres ein Cellcube FB 200-400 von Gildemeister mit einer Leistung von 200 Kilowatt und einer Speicherkapazität von 400 Kilowattstunden in Martigny installiert. Er bildet das Kernstück der geplanten Tankstelle. Er ist bereits das zweite Vanadium-Redox-Flow Speichersystem welches in Martigny installiert wird. Eine kleinere Version ist bereits seit über einem Jahr am LEPA im Einsatz. „Wir freuen uns, dass sich unser Speichersystem für das LEPA bewährt hat und wir im Dezember das Anschlussprojekt realisieren können“, sagt Bengt Stahlschmidt, Head of Global Sales der Gildemeister Energy Storage GmbH.
Großspeicher
Der neue Großspeicher steht als Steuerungszentrale sowohl zur Beladung von batteriebetriebenen Fahrzeugen zur Verfügung, steuert aber auch die Erzeugung von Wasserstoff durch zwei Elektrolyseure. Zusätzlich schützt das Speichersystem die Tankstelle vor Störungen des Stromnetzes und übernimmt die Notstromversorgung bei Stromausfällen. Auch bestimmt er, wann Strom aus dem Netz bezogen wird und wann Storm ans Netz abgegeben wird. Im Laufe des Projekts soll die Steuerung dahingehend optimiert werden, dass ein Betrieb der Tankstelle rein über erneuerbare Energien möglich wird. (Nicole Weinhold)