Das gab der dänische Projektierer und Erstinvestor des deutschen Nordseewindfeldes am Donnerstag bekannt. Als Käufer unterzeichnete der US-amerikanische Infrastrukturfond Global Infrastructure Partners (GIP). Die Verkaufssumme beläuft sich auf rund 780 Millionen Euro. GIP wiederum wird Anleihen an ein Konsortium deutscher Versicherer von 556 Millionen Euro ausgeben, allein die Hannoversche Talnax AG sichert sich Anteile daran für 320 Millionen Euro. Der Versicherungskonzern fädelte den Deal als Partner von Dong und GIP wesentlich mit ein.
Samuel Leupold, Vorstandsmitglied bei Dong Energy, zeigte sich erfreut: „Ich freue mich sehr, dass wir GIP als neuen Partner von Dong Energy begrüßen können. Ebenso, dass es uns gelungen ist, unser Investorenmodell soweit zu entwickeln, um erstmals ein langfristig angelegtes Investment seitens deutscher institutioneller Investoren für den Bereich Offshore-Wind zu ermöglichen.“
Nächster Anteilsverkauf von Dong Energy
Dass Dong Energy Anteile seiner Meereswindparks verkauft, ist kein Einzelfall. Bereits in den Jahren 2012 und 2014 verkauften die Dänen jeweils die Hälfte ihrer Anteile an London Array und Borkum Riffgrund 1. Beim Windpark vor der Ostküste Englands besaß der Konzern allerdings von vornherein nur 50 Prozent, so dass es jetzt nur noch 25 Prozent sind. Dass sich Versicherungen an Offshore-Windparks beteiligen, wird sich hingegen zu einem neuen Trend auswachsen können. Denn auch diese institutionellen Anleger suchen händeringend nach verlässlichen langfristigen Anlagemöglichkeiten in Zeiten von entweder zinsschwachen oder hochrisikobelasteten Staatsanleihen und generellen Niedrigzinsen. So hat beispielsweise der Leiter des Bereichs Erneuerbare Energien bei Allianz Capital Partners, David Jones, in einem Interview die Offenheit des Münchner Versicherungskonzerns auch für Offshore-Windkraftinvestments signalisiert. Hier hatten sich das Institut bisher aus Angst vor zu großen Risiken zwar zurückgehalten, doch Jones erklärte nun: "Wir sind auch für Investitionen in Offshore-Windenergie offen. Wir haben aber bisher noch keine Anlage gefunden, bei der wir überzeugt waren, dass die potenzielle Rendite das langfristige Risiko auch angemessen kompensiert." Wie andere deutsche Versicherer investiert die Allianz allerdings längst in Wind- und Solarparks an Land.
Derweil haben Pensionsfonds als Vehikel der privaten Rentenversicherung die Beteiligung an deutschen Offshore-Windparks schon etwas früher entdeckt. Der niederländische Pensionsfondsmanager PGGM stieg im Juni als Co-Investor an der Seite von Macquarie Capital in den deutschen Offshore-Windpark Baltic 2 in der Ostsee ein.
Gode Wind 1 liegt etwa 45 Kilometer vor der deutschen Nordseeküste vor den Inseln Juist und Norderney und hat eine Kapazität von 330 Megawatt. 2016 soll die Inbetriebnahme erfolgen.
(Carsten Weck/Tilman Weber)