Die Energiewirtschaft blieb in diesem Jahr mit dem CO2-Ausstoß unter den Vorgaben im Klimaschutzgesetz – trotz steigenden Stromverbrauchs. Doch um das Ziel für 2030 zu erreichen, muss das Tempo beim Zubau von Ökostromanlagen drastisch zulegen.
Der Anteil der Erneuerbaren am Energieverbrauch ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Ein Grund zum Ausruhen ist das aber nicht. Die Erderwärmung hält sich nicht an Ausgangsbeschränkungen. Sie geht auch mit Coronavirus weiter.
Die Stromproduktion aus Wind- und Solaranlagen steigt um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das hat eine Auswertung des Internationalen Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) ergeben.
Die Energiewende braucht stärkere politische Unterstützung und muss sofort anfangen. Andernfalls muss sie später entweder schneller gehen oder die Welt erwärmt sich stärker als zwei Grad im Vergleich zum Beginn der Industrialisierung. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie des Öl- und Gaskonzerns Equinor.
Mehr als zehn Terawattstunden Strom haben die in Deutschland installierten Solaranlagen in den ersten vier Monaten dieses Jahres erzeugt. Das sind 10 Milliarden Kilowattstunden oder etwa zehn Prozent des jährlichen Strombedarfs der Haushalte in der Bundesrepublik.
Die europäische Windenergie trägt mit 36 Milliarden Euro Anteil am Bruttoinlandsprodukt der Länder der Europäischen Union (EU) einen erheblichen Teil zur Wirtschaft bei. Dies geht aus dem Bericht „Local Impact, Global Leadership“ von Wind Europe hervor.
Die Anteile der erneuerbaren Energien an der Energieversorgung in Deutschland wachsen nur im Stromsektor erklecklich. Auf dem Wärme- und Verkehrssektor stagniert die Energiewende. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Bundesverbandes Erneuerbare Energien zu den Anteilen im ersten Halbjahr. So sind die gesteckten Ziele der Bundesregierung nicht zu erreichen.
Die Stadtwerke im bayerischen Haßfurt haben zusammen mit Greenpeace Energy eine Power-to-Gas-Anlage in Betrieb genommen, die nicht direkt verbrauchten Strom aus den vielen Solar- und Windkraftanlagen im eigenen Netz verbraucht. Auf diese Weise nutzen die Haßfurter die riesigen Speicherkapazitäten des Gasnetzes. Gleichzeitig erproben sie einen hohen Wasserstoffanteil im Gasnetz.
In diesem Jahr wird der Anteil der erneuerbaren Energie an der Stromerzeugung auf 30 Prozent steigen. Größte Einzeltechnologien sind die Onshore-Windkraft, die Biomasse und die Photovoltaik.
Der dänische Energiekonzern Dong Energy verkauft die Hälfte seiner Anteile am Offshore-Windpark Gode Wind 1 an einen großen US-amerikanischen Infrastrukturfonds. Die Hauptinvestoren sind allerdings deutsche Versicherer unter der Führung der Hannoverschen Assekuranz Talanx AG.
Im Juni haben die Photovoltaikanlagen in Deutschland so viel Strom produziert wie in keinem Monat vorher. Zeitweise stellten die Solarstromanlagen mehr als zwei Drittel der in Deutschland benötigten Kraftwerksleistung bereit.
Die Produktion von Strom aus Photovoltaikanlagen ist im ersten Quartal dieses Jahres um über 40 Prozent gestiegen. Damit wirkt sich der Zubau im letzten Jahr in der gleichen Größenordnung positiv auf den Solaranteil an der gesamten Stromproduktion in Deutschland aus.
Die Photovoltaikanlagen in Italien produzierten im letzten Jahr mehr als 9.000 Gigawattstunden Solarstrom. Der Markt hat sich verdoppelt. Der Zubau liegt gleich auf mit Deutschland.