Die Energieberatungsagentur Utilitywise hat die Metropolen Europas auf ihren Energieverbrauch untersucht. Eine Analyse von 19 europäischen Städten und deren Pro-Kopf-Energieverbrauch zeigt, wie sehr sich die Städte in Hinsicht auf den Energieverbrauch unterscheiden. Und sie zeigt, welchen Einfluss ihre Energiepolitik jeweils auf die CO2-Emissionen der Ballungszentren hat.Hier geht es zur interaktiven Karte.
Erklärt wird auf der Website, dass der Pro-Kopf-Energieverbrauch in den großen europäischen Städten auch vom Klima abhängt. Dabei ist es vor allem der Energieverbrauch für die Heizsysteme in skandinavischen Städten, der zu Buche schlägt. In Südeuropa sind es die Klimaanlagen, die den Verbrauch in die Höhe treiben. Reykjavik, Stockholm und Helsinki sind wegen der Kälte die Städte, deren Energieverbrauch weit über dem europäischen Durchschnitt liegt.
Weiterer wichtiger Faktor beim Energieverbrauch ist laut Utilitywise das städtische Transportsystem. Städte wie London oder Paris hätten lange eine Anti-Auto-Politik unterstützt. Städte wie Kopenhagen und Amsterdam unterstützen das Fahrradfahren als einen alternativen Transportmodus. "Diese Bestrebungen und Maßnahmen haben einen gravierenden Einfluss auf den Energieverbrauch der einzelnen Städte", urteilt Utilitywise.
Die Energieberater weisen darauf hin, dass Energieverbrauch und CO2-Fußabdruck nicht unbedingt miteiandern zusammenhängen. "Nordeuropäische Städte zum Beispiel verbrauchen enorm viel Energie, aber dennoch ist die Energie in diesen Ländern sehr oft erneuerbar, meistens geothermisch oder hydraulisch, oder sogar (wie in Oslo) aus Abfallverwertung gewonnen", heißt es. Auf der anderen Seite sei der Energieverbrauch in osteuropäischen Städten wegen des verlangsamten wirtschaftlichen Fortschritts geringer. Dennoch ist die CO2-Bilanz in diesen Ländern höher, da die Energie meist aus extrem überalterten Kohlekraftwerken gewonnen wird.
(Nicole Weinhold)