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Drittverkehr

Enercon-Bahn macht Brummi Konkurrenz

Kundin war die Auricher Kunststoffverarbeitungsfirma B-Plast 2000. Ein 40-Fuß-Seecontainer, beladen in Süddeutschland, wurde per Bahnpartnersystem bis zum Knotenpunkt Dörpen gebracht. Von dort erfolgte der Weitertransport mit der Bahn der Enercon-Gesellschaft EGOO zum Logistik-Terminal in Aurich, dann zum Hafen nach Emden. Die Ladung von 17,5 Tonnen Kunststoff wurde danach zur Weiterverarbeitung nach Shanghai verschifft.

„Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit stehen für uns als Kunststoff-Recycling-Unternehmen auch beim Transport unserer Produkte im Vordergrund“, sagt Theo Bohlen, Geschäftsführer von B-Plast 2000. „Die umweltfreundliche Beförderung unserer Komplettladung durch die EGOO ist für uns daher eine ideale Ergänzung unseres Logistik-Konzepts.“ Nach der erfolgreichen Premiere liegen für die Bahntochter des Windturbinenriesen bereits Folgeaufträge von B-Plast 2000 vor.

Enercon betreibt seit 2007 eine eigene Eisenbahn auf einer stillgelegten Stichstrecke. Sie betreibt sechs Lokomotiven, zwei Rangiereinheiten und 350 Wagen verschiedener Gattungen. Das jährliche Transportvolumen beträgt derzeit rund 1,2 Millionen Tonnen. Darin enthalten sind Transporte zwischen den Enercon-Werken in Magdeburg, Georgsheil und Aurich von Schüttgut für Beton, Rohmaterialien, Turbinenflügeln bis 40 Meter Länge oder Turmteilen. Generatoren für alle Windräder bis zur E-70, eine 2,3-Megawatt-Turbine, kann der Zug ebenfalls transportieren. Ausladendere Komponenten sind derzeit auf dem mit unüberschränkten Bahnübergängen gesäumten Gleis noch nicht möglich. Enercon sondiert aber bereits mit den Anliegerkommunen, inwiefern die Bahnlinie für größere Transporte abgesichert werden kann und darf. Eine regelmäßige Zugverbindung zum Jade-Weser-Port ist in Vorbereitung. Zudem werden zukünftig größere Lademassen angestrebt.

(Sina Graßhof)