Jetzt bietet das Deutsche Pelletinstitut (DEPI) in Kooperation mit den SHK-Zentral- und Landesverbänden für Heizungs- und Ofenbauer die Qualifizierungsinitiative „Fachbetrieb Pellets und Biomasse“ an. Das Konzept der Berliner baut auf drei Säulen. Teilnehmen können alle SHK-Meisterbetriebe und Ofen-Luftheizungsbauer, die bereits eine Technikschulung bei einem Pelletanlagenhersteller absolvierten und die außerdem die Installation von mindestens fünf Pelletkesseln oder -öfen nachweisen können. Diese können und müssen dann an der Fortbildung des DEPI teilnehmen, um den dritten Baustein zu erlangen, der sie am Ende in die Lage versetzt, sich „Fachbetrieb Pellets und Biomasse“ nennen zu können. Ziel der beiden Organisationen ist, bis zum Ende des Jahres 1.000 Handwerksbetriebe zum Fachbetrieb fortgebildet zu haben. Der Titel darf drei Jahre geführt werden, dann muss er erneuert werden.
Ein solcher Fachbetrieb kann ein eigens entwickeltes Logo führen, das seine Qualifikation kennzeichnet. Außerdem werden alle Fachbetriebe auf der Webseite www.pelletfachbetrieb.de veröffentlicht. Die Absicht: Dort können und sollen Kunden über die Postleitzahl nach Fachbetrieben in ihrer Nähe suchen. „Die neue Webseite soll erste Anlaufstelle für Kunden werden, die Wert auf Qualität und kompetentes Handwerk legen", sagt DEPI-Geschäftsführer Martin Bentele. In diesem Jahr werden bundesweit zehn Schulungen stattfinden. Die ersten Termine sind Stuttgart am 7. April, gefolgt von München am 14. April. Die Termine sind über die Webseite oder direkt bei den beiden Initiatoren zu erfahren. Die Veranstaltung läuft über einen Nachmittag. Den Teilnehmern wird Wissen über den Brennstoff vermittelt: über die Produktion, den Handel und die Qualität.
Dazu sollten Installateure allerdings wiederum wissen, dass das DEPI hinter dem neuen Konformitätszeichen ENplus www.enplus-pellets.de steht mit dem es angetreten ist, das DINplus-Zeichen vom Markt zu verdrängen (ERNEUERBARE ENERGIEN 12/2010). Aber es gibt nach wie vor zwei Konformitätszeichen am Markt für Holzpellets der höchsten Güte, DINplus und ENplus-A1. Hinter DINplus steht die DINCertco GmbH. Beide stehen für die Einhaltung der Vorgaben der Europäischen Pelletnorm EN-14961-2 für höchste Pelletqualität. Das ist A1.
Die Fachbetriebs-Initiative wird von renommierten Unternehmen aus der Pelletbranche unterstützt. Die Unterstützergemeinde ist eine Auftaktliste Who’s who der Pelletbranche: Ökofen, Windhager, SHT-Heiztechnik, Wodtke, Viessmann, KWB oder Solarfocus sind dabei, nur um ein paar Namen zu nennen. Auf Seite der Pelletproduzenten sind die Schellinger KG, BayWa Energie, die EC Bioenergie und Heggenstaller dabei. Die Branchenprominenz ist auch ein Maß für die Bedeutung der Initiative im Kontext von Marktentwicklung und Kundenzufriedenheit.
Funktioniert ein Pelletkessel nicht so wie er soll, sind Kunden immer wieder einem Ringschluss aufgesessen. Der resultiert daraus, dass die Fehlerquelle beim Kessel und beim Brennstoff liegen kann. Als Fehlerquellen sind bis zu vier Akteure involviert. Kesselhersteller, Installateur, Brennstoffproduzent und -lieferant. Der Ringschluss entsteht, wenn die Parteien die Ursache jeweils der anderen zuweisen. Dem Kunden droht die unangenehme Verschleppung seines Problems. Die SHK-DEPI-Initiative ist so auch als ein Baustein zu sehen, Ringschlüsse durch Qualitätssteigerung erst gar nicht auftreten zu lassen, weil die Anlage reibungslos läuft. Die neue Initiative setzt nun bei den Installateuren an. Eine andere läuft bereits: Das Konformitätszeichen ENplus, das seit 2010 im Markt eingeführt wird, nimmt nicht nur die Brennstoffproduktion, sondern auch den -handel in die Pflicht (ERNEUERBARE ENERGIEN 12/2010). (Dittmar Koop)