Mit einem Investitionsbudget von zirka 1,4 Milliarden Euro ist Deutsche Bucht nach Angaben des Unternehmens das dritte Offshore-Windprojekt von Northland Power in der Nordsee. Zum Portfolio des kanadischen Energieerzeugers zählen der deutsche Windpark Nordsee One (332 MW) und 60 Prozent des niederländischen Parks Gemini (600 MW).
Derzeit läuft die Installation der Monopiles und Transition Pieces von niedersäischen Cuxhaven aus. Zuvor werden die durchschnittlich 78 Meter langen und 1.100 Tonnen schweren Monopiles mit einer Transportbarge aus Rostock angeliefert und direkt auf das Installationsschiff umgeschlagen. Die Transition Pieces sind 26 Meter hoch und über 300 Tonnen schwer. Sie wurden von ihrem Produktionsstandort in Spanien nach Cuxhaven transportiert und dort bis zu ihrer Errichtung zwischengelagert. Das Installationsschiff Scylla bringt insgesamt je drei Monopiles und Übergangsstücke pro Fahrt vom Umschlaghafen ins rund 200 Kilometer (110 Seemeilen) entfernte Offshore-Baugebiet. Die Installation der Stahlfundamente soll Ende 2018 abgeschlossen sein.
Moderner Schallschutz, neue Fundamente
Damit während der Installationsarbeiten der Geräuschpegel den Grenzwert von 160 Dezibel in einem Umkreis von 750 Metern rund um den Bauplatz nicht überschreitet, kommt ein mehrstufiges Schallschutzkonzept zum Einsatz. Es umfasst laut Northland Power Vergrämungsmaßnahmen sowie den Einsatz eines Hydroschalldämpfers (HSD) und eines doppelten großen Blasenschleiers. Der kombinierte Effekt mindere den Unterwasserschall in einem breiten Frequenzbereich. Im Rahmen einer Effizienzkontrolle wird die Wirksamkeit der Schallschutzsysteme überprüft.
Neben den 31 Monopiles werden zwei Anlagen auf Mono Buckets errichtet. Diese Gründungsstrukturen bestehen aus nur einem Stahlzylinder auf den ein Monopfahl montiert ist. Sie werden per Ansaugverfahren installiert – dies ermöglicht eine geräuscharme und damit besonders umweltverträgliche Installation. Deutsche Bucht ist laut Northern Power weltweit der erste Offshore-Windpark, der Mono Buckets als Windturbinenfundament im kommerziellen Betrieb testet.
Ein ähnliches Fundament hat der dänische Energieerzeiger Orsted im Windpark Borkum Riffgrund 2 eingesetzt, wo jetzt die letzte Turbine installiert wurde. Dort stehen 20 MHI Vestas V164-8.0MW auf Suction Bucket Jackets. Diese dreibeinige Jacket-Struktur steht ebenfalls auf Becherfundamenten. (Katharina Wolf)