Im Jahr 2022 unterstützt Bloomberg NEF die Arbeit des Zero Emission Vehicle Transition Council, eines internationalen Forums, in dem Regierungen vertreten sind, die mehr als die Hälfte des weltweiten Automobilmarktes repräsentieren, um das Tempo des globalen Übergangs zu emissionsfreien Fahrzeugen zu beschleunigen. Anlässlich eines Ministertreffens des ZEV Transition Council in Leipzig hat BNEF eine Studie veröffentlicht, die die Geschwindigkeit des Fortschritts hin zu ZEVs weltweit und in den Ländern des ZEV Transition Council zeigt.
Einige der wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie führen wir hier auf:
Der weltweite Absatz von Elektrofahrzeugen (EV) für den Personenverkehr stieg 2021 um 103 % auf fast 6,6 Millionen Einheiten. Die ZEVTC-Mitgliedsländer waren zusammen für 50 % dieser Elektrofahrzeugverkäufe verantwortlich. Etwa 70 % der weltweit verkauften Elektrofahrzeuge waren reine Batterie-Elektrofahrzeuge, die am Auspuff keine Emissionen verursachen. Etwa 30 % waren Plug-in-Hybride, während Brennstoffzellenfahrzeuge weniger als 1 % des Marktes ausmachten.
Weltweit entfielen im 4. Quartal 2021 13 % der Pkw-Verkäufe auf E-Fahrzeuge, bzw. 9 %, wenn man Plug-in-Hybride nicht berücksichtigt. Werden Plug-in-Hybride einbezogen, so haben Länder wie Norwegen (97 %), Schweden (60 %), die Niederlande (51 %) und Dänemark (49 %) im vierten Quartal 2021 eine sehr hohe Marktdurchdringung erreicht, was eine echte Massennachfrage nach umweltfreundlicheren Fahrzeugen zeigt. Andere Länder sind noch dabei, ihre Märkte zu erschließen.
Die Basis der öffentlichen Ladeinfrastruktur wächst stetig. Ein typisches ZEVTC-Land hat seinen Bestand an öffentlichen Ladesteckern im Jahr 2021 um etwa 20-30 % erhöht, während in einigen Ländern (insbesondere Indien und Italien) die Zahl der Steckdosen deutlich höher liegt.
Mehrere Automobilhersteller mit Hauptsitz oder größeren Betrieben in ZEVTC-Ländern haben einen Anteil von mehr als 10 % E-Fahrzeugen an ihrem Absatz erreicht: BMW, Geely, Mercedes-Benz und die VW-Gruppe. Tesla ist seit 2018 der führende EV-Hersteller.
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Der Absatz von emissionsfreien Lkw ist immer noch sehr gering, so dass die Dekarbonisierung der Nutzfahrzeuge weit hinter den Fortschritten bei den Pkw zurückbleibt. Drei große Lkw-Hersteller haben jedoch kürzlich Pläne für emissionsfreie mittelschwere und schwere Lkw vorgestellt. Zwischen 2019 und 2021 werden diese drei Hersteller (Daimler, Volvo und Traton) jährlich rund 450.000 Einheiten in ZEVTC-Ländern verkaufen, was etwa 30 % des Marktes entspricht.
Die weltweite Ölnachfrage im Straßenverkehr erreicht 2021 etwa 43,7 Millionen Barrel pro Tag, ein leichter Anstieg gegenüber 2015. Durch die Einführung von Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeugen konnten im Jahr 2021 fast 1,5 Millionen Barrel Öl pro Tag vermieden werden - etwa 3,3 % der Gesamtnachfrage. Die verdrängte Nachfrage entspricht etwa einem Fünftel der gesamten russischen Exporte von Öl und Ölprodukten vor dem Krieg und etwa dem Doppelten der deutschen Importe von russischem Öl und Produkten Ende 2021. (nw)
