Der Architekt André Brößel aus Barcelona hat mit seinem Team einen Vorschlag gemacht, um innovatives Design und Stromerzeugung mit Photovoltaik zu vereinen. Das patentierte System besteht aus einer Glaskugel, die einer Linse gleich das Sonnenlicht sammelt und auf einen schmalen Halbleiterstreifen bündelt. „Eine wesentliche Bedingung für den Wirkungsgrad von Solarsystemen in ein Einstrahlungswinkel von 90 Grad auf den Halbleiter. Hier ist das Potenzial bei Dachaufbauten begrenzt, denn die Kosten für Nachführtechnik sind immens. Zudem gibt es ein Problem mit Belastungen durch Wind und Schnee.“
Immer senkrecht zur Sonne
Brößels Team hat analysiert, wie man den Halbleiter oder einen thermischen Absorber stets senkrecht zur Sonne stellen kann. Die Kugel löst diese geometrische Aufgabe, sie ist ein optischer Tracker, der keinen Modultisch und keine Antriebe benötigt. Zudem konzentriert sie das Sonnenlicht, um daraus effizient Strom oder Wärme zu erzeugen. Das einfachste optische System von Rawlemon verspricht eine Wirkungsgradsteigerung von 30 bis 40 Prozent bei Vertikalanordnung.
Einachsiger Tracker
Um die Sonnenenergie besonders stark zu bündeln, haben die Spanier einen einachsigen Tracker entwickelt, bei dem jedoch die Wind- und Schneelasten vernachlässigt werden können. Diese Systemanordnung kommt mit 18 Prozent weniger Solarzellen aus als klassische Anlagen aus kristallinen Solarmodulen. Zudem steigert die Kugel die Aperturfläche um 57 Prozent gegenüber einem planen Modul. Schließlich erlaubt das flexible Design der Kugeln viele verschiedene Wunschkonfigurationen. (Heiko Schwarzburger)