Der Schweriner Energieversorger Wemag hat die Netzentgelte 2025 für die Kunden an seinem Netz veröffentlicht. Für die Stromkund:innen im Netzgebiet des Versorgers ist dies eine gute Nachricht. Denn Wemag Netz gibt die sinkenden Entgelte durch die Neuverteilung weiter, die die Bundesnetzagentur zu Beginn des kommenden Jahres festgelegt hat.
Bundesnetzagentur regelt Netzkosten für Ökostromausbau neu
Demnach sollen die Netzbetreiber einen Ausgleich erhalten, an deren Netz viele Ökostromanlagen angeschlossen sind. Denn dadurch steigen die Belastungen aufgrund von Redispatch- und anderen netzstabilisierenden Maßnahmen, die der Netzbetreiber an seine Kund:innen weitergeben konnte. Die Ausgleichszahlungen kommen von den Netzbetreibern, an deren Netz weniger Ökostromanlagen angeschlossen sind.
2,8 Gigawatt Ökostromkapazität am Netz
Durch diese gerechtere Verteilung werden nicht mehr diejenigen Stromkund:innen „bestraft“, die in einer Region wohnen, in der die Energiewende schon weit fortgeschritten ist, und diejenigen „belohnt“, wo der Ausbau von erneuerbarer Stromerzeugung nur schleppend vorangeht. Vielmehr werden die Netzentgelt jetzt gleichmäßig auf alle Stromkund:innen in Deutschland verteilt. „Dies ist ein entscheidender Erfolg für unsere Region, die bereits heute weit mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, als wir selbst verbrauchen können“, erklärt Sebastian Winter, Geschäftsführer der Wemag Netz. Immerhin sind im Netzgebiet der Wemag in der relativ dünn besiedelten Region in Westmecklenburg in im Norden von Brandenburg Ökostromanlagen mit einer Leistung von mehr als 2,8 Gigawatt installiert.
Einsatz hat sich gelohnt
Die Wemag Netz habe sich lange für diese Reform und den Standort Mecklenburg-Vorpommern starkgemacht, betont Sebastian Winter. Jetzt fand der Einsatz der Wemag – auch von anderen betroffenen Netzbetreibern – für eine gerechtere Verteilung der Netzentgelte bei der Bundesnetzagentur endlich Gehör.
Neue Studie zur Reform der Netzentgelte
Weniger als zehn Cent Netzentgelt
Für die Stromkund:innen ist das wichtig. Schließlich machen die Netzentgelte, die als Kostenumlage für den Betrieb, den Ausbau und die Instandhaltung der Stromnetze anfällt, einen erheblichen Anteil am Strompreis aus. Ihr Anteil am Strompreis für Haushaltskund:innen betrügt rund ein Viertel. Je nach Spannungsebene senkt die Wemag Netz die Netzentgelte im kommenden Jahr um bis zu 60 Prozent. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden im Jahr liegen sie dann bei 9,47 Cent pro Kilowattstunde. Bisher musste Wemag Netz 15,50 Cent pro Kilowattstunde umlegen.
Weitere Investitionen ins Netz geplant
Um die Energiewende auch künftig mitzugestalten, plant die Wemag Netz auch in den kommenden Jahren erhebliche Investitionen in die Modernisierung der Netzinfrastruktur. „Wir werden weiterhin in den Ausbau und die Digitalisierung unserer Netze investieren, um die wachsende Nachfrage nach Netzkapazitäten zu decken und unsere Region fit für die Zukunft zu machen“, sagt Winter. Das Unternehmen plant über die nächsten zehn Jahre hinweg Investitionen in das Verteilnetz in Höhe von 1,2 Milliarden Euro, um die zuverlässige Stromversorgung in der Region sicherzustellen. (su)