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Forschungsverbund stellt Positionspapier vor

Herausforderung Wärmewende

Stryi-Hipp erklärt den Zuhörern, der Solarthermiebranche gehe es nicht gut. Und auch die Wärmepumpen-Verkäufe würden stagnieren. „Der Markt braucht neue Impulse“, so seine Schlussfolgerung. Bei der Forschungsförderung gebe es zwar Verbesserungen, aber der Bereich sei nach wie vor unterversorgt. Die Energiewende ist nicht ohne eine Wärmewende zu haben. Darum hat der Forschungsverbund Erneuerbare Energien dazu jetzt ein Positionspapier vorgestellt.

Die bisher verabschiedeten Gesetze hätten ebenfalls bisher kaum Erfolge gezeigt. Bis Ende 2015 soll von der Bundesregierung eine Wärmereform kommen, so die Ankündigung. Ob die dann den Wärmesektor erneuerbar und effizient bekommt, ist fraglich. Die Wärme schlägt sich mit zwei Problemen, von denen der Stromsektor weniger betroffen ist. Zum einen gibt es in Deutschland sehr viele Menschen, die zur Miete wohnen. Wenn Hauseigentümer sanieren und die Kosten auf die Mieter weitergeben würden, dann würden die Mieten explodieren. Das lässt sich nicht vermitteln. Zweites Problem: Wärmeenergie wird zum wesentlichen Teil aus Gas und Öl gespeist. Die internationalen Preise für diese fossilen Energien sind derzeit sehr niedrig und lassen sich schlecht vorhersagen. Entsprechend schwierig ist es für erneuerbare Energien sich auf diesem Feld zu behaupten. Und es gibt ein weiteres Dilemma: Man weiß nicht genau, wie es mit der Gebäudehülle – der Effizienz weiter geht. Wenn etwa der Passivhausstandard massiv eingefordert wird, braucht macht weniger Solarthermie, weil die Gebäude schon so gut isoliert sind.

Wir brauchen Systemlösungen für Strom, Wärme und Verkehr

Wie auch immer diese Probleme gemeistert werden – für den FVEE steht fest, dass nicht Einzellösungen zum Ziel führen, sondern eine systemische Betrachtung Not tut.   Professor Daniela Thrän vom Deutschen Biomasseforschungszentrum erklärte, was mit Systemen gemeint seinen kann. Demnach könne das einzelne Haus als System funktionieren, wenn es regenerative Wärme-, Strom- und Verkehrsquellen kombiniere. Synergien ergeben sich, wenn etwa überschüssiger Strom für gespeichert und für E-Mobilität genutzt wird - oder ganz banal über einen Tauchsieder Wärme erzeugt wird.  Effizienter aber seinen große Systeme, die etwa Windparks, Power-to-Heat, Speicher, und alle möglichen Regenerativerzeuger mit Verbrauchern verbinden. Wärme müsse in diesem Zusammenhang gesehen werden.

Gunter Rockendorf vom Institut für Solarenergieforschung Hameln gab noch ein paar erschreckende Fakten zum Besten: Ein durchschnittlicher Heizkessel läuft in Deutschland 33 Jahr. Das Alter des deutschen Heizkesselbestands beträgt im Durchschnitt 18 Jahr. „Das sind Heizwertkessel. Eine veraltete Technik mit geringer Effizienz“, wie er erklärte. Er berichtete auch über das Phänomen, dass seit den 70ern die Gebäudeeffizienz deutlich erhöht wurde, aber dadurch dass der Mensch heute pro Kopf auf mehr Quadratmetern lebt, ist der positive Effekt komplett verloren gegangen.  (Nicole Weinhold)