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Einfach CO2 sparen

Enormes Potenzial: Intelligentes Wärmekonzept eines Supermarkts

Der dänische Supermarkt wurde mit einem CO2-Heiz-und-Kühlsystem ausgestattet, das Lebensmittel frisch und den übrigen Supermarkt auf angenehmer, konstanter Temperatur hält und gleichzeitig Energie spart. CO2-Systeme sind immer dann interessant, wenn sowohl gekühlt als auch gewärmt werden muss. Während ein Kühlgerät normalerweise während des Kühlens Wärmeenergie in die Umgebung abgibt, lässt sich das mit einem CO2-System vermeiden. Der dänische Supermarkt verwendete Gas für das Beheizen von von Wasser, für den Kundenbereich und die Bäckerei, wo viel heißes Wasser für tägliche Reinigungsarbeiten benötigt wurden. Das CO2-Wärme-Kälte-System sorgte dafür, dass Gaskosten um umgerechnet 27.000 Euro und CO2-Emissionen um 34 Prozent gesenkt werden konnten. Dafür werden unter anderem alle Kühlgeräte vernetzt und die warme Luft der Geräte wird dorthin weitergeleitet, wo sie benötigt wird. Der dänische Einzelhändler versorgt inzwischen seine Gemeinde mit der zurückgewonnenen überschüssigen Wärme aus der Kälteanlage seines Supermarkts. Mit dieser Lösung werden knapp 20 Haushalte in der Nachbarschaft vollständig mit Wärme aus dem Supermarkt versorgt.

Der Verdichter ist das Herzstück jeder Kälteanlage. In herkömmlichen Anwendungen werden laut Danfoss nur etwa 30 Prozent der Kälteleistung des Verdichters genutzt. Die überschüssige Leistung kann verwendet werden, um den Supermarkt in einen Energielieferanten für sich und seine Umgebung zu verwandeln. Dafür müssen die Verdichter nur als Wärmepumpen eingesetzt werden, wenn der Kältebedarf niedrig und der Wärmebedarf hoch ist. Dies ist in der Regel in der kalten Jahreszeit der Fall. Die überschüssige Wärme aus der Kälteanlage kann in das Fernwärmenetz gespeist werden. Wenn man diesen Ansatz mit Solarenergie kombiniert, kann der Supermarkt sogar in ein lokales Mini-Heizkraftwerk verwandelt werden.

Die Integration in ein Smart Grid ermöglicht es, unter anderem durch Flexibilität beim Kühlbedarf, zum Energielieferanten zu werden. Und umgekehrt: Mithilfe des ferngesteuerten Energiemanagements können Einzelhändler die hohen Energiepreise der Spitzenlastzeiten umgehen und damit neue, risikolose Umsatzpotenziale ausschöpfen und sich gegen die steigenden Energiekosten der Zukunft wappnen.

Insgesamt schlummert also reichlich Potenzial in unseren heimischen Supermärkten. Nach Angaben von Danfoss lassen sich 60 Prozent CO2 im Supermarkt einsparen, wenn Kühlgeräte, die FKW einsetzen, durch solche ersetzt werden, die natürliche Kältemittel einsetzen. 50 Prozent Energie lassen sich nach Angaben den Energiespezialisten einsparen, wenn smarte Energieeffizienzmaßnahmen eingesetzt werden. Gleichzeitig kann die Lebensmittelqualität durch kontinuierliches Temperaturmonitoring gewährleistet werden.

Ein weiterer Anwendungsbereich: Auf der Klimakonferenz in Paris erklärte Danfoss-Chef Niels B. Christiansen bei einer Veranstaltung am Rande der Tagung, ein toller Weg einen hohen Anteil Erneuerbare zu integrieren sei thermische Energiespeicherung im Quartier. Wie große Thermoskannen könnten diese Tanks heißes Wasser speichern und dadurch Energie für mehrere Tage speichern. "Während einer windigen Nacht, in der man von Windstromüberschuss hat, kann man Strom einfach in Wärme umwandeln und als heißes Wasser speichern. Wenn wir morgens heiß duschen wollen, bekommen wir die Wärme aus dem Quartierssystem." Das Energiesystem des Quartiers sorgt für die Verteilung und für Flexiblität im Stromnetz, außerdem für die Speicherung von Warmwasser und dadurch das Energiesparen.

(Nicole Weinhold)