In Leuna soll jetzt die derzeit weltweit größte Forschungsanlage für die Produktion strombasierter Kraftstoffe entstehen. Das Verkehrsministerium hat 130 Millionen Euro Fördermittel bewilligt – damit kann das Technologieplattform TPP des Deutsche Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in die Umsetzungsphase starten. In der Anlage sollen Technologien für die Produktion strombasierter Kraftstoffe – auch Power-to-Liquid-Kraftstoffe (PtL) oder e-SAFs (Sustainable Aviation Fuels) genannt – in industriellem Maßstab erforscht und entwickelt werden. Das Forschungsspektrum werde vom Einsatz erneuerbarer Energien als Quelle für strombasierte Kraftstoffe über die Produktion bis zur Zertifizierung und Demonstration des Einsatzes dieser Kraftstoffe reichen, heißt es in einer Presseinformation des Forschungsinstituts.
Die TPP soll die Lücke zwischen Forschung und industrieller Herstellung der Kraftstoffe schließen. Das Konzept der Forschungsanlage basiert dabei laut DLR auf zwei aufeinander aufbauenden Anlagensträngen. Der Schwerpunkt des Demonstrationsstrangs liegt auf dem Kampagnenbetrieb einer semi-industriellen Anlage zur Produktion strombasierter Kraftstoffe mit einer Kapazität von rund 2.500 Tonnen pro Jahr. Zudem ist ein Forschungsstrang geplant, der die Erprobung neuartiger Technologien, Prozesse und Komponenten unterstützt.
„Damit kann die Energieforschung des DLR einen entscheidenden Beitrag zur zukünftigen Emissionsminderung von Kraftstoffen und damit für die klimaverträgliche Luftfahrt leisten“, sagte Anke Kaysser-Pyzalla, Vorstandsvorsitzende des DLR. Bundesminister Volker Wissing nannte die Technologieplattform einen Meilenstein auf dem Weg zu klimafreundlicher Mobilität. „An dem traditionsreichen Standort in Sachsen-Anhalt entsteht die weltweit erste Anlage, in der strombasierte Kraftstoffe vollintegriert über den gesamten Technologiestrang hinweg und im industriellen Maßstab erprobt werden.“ Deutschland solle Technologieführer in diesem Bereich bleiben. (kw)
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