Derzeit entsteht ein Milliarden-Markt für Elektrofahrzeuge. In China gibt es ab 2019 eine E-Auto-Quote für Händler. In Europa steigen Staaten aus fossilen Antrieben im Straßenverkehr aus. In den USA und Kanada arbeiten Staaten und Provinzen an Regenerativ- und Zero-Emissions-Zielen. Deutschland tut sich derweil immer noch schwer, um die eigene Autoindustrie zu schützen. Dabei dürfte es der Industrie doch eher schaden - verpasst sich doch den frühen Markteinstieg in der E-Mobilität.
China ist derweil ganz weit vorn. Die Zeichen der Regierung wurden von der Branche richtig gedeutet. Und so hat die Volksrepublik, die in Sachen Automotion internationale nie mitreden konnte, nun den Trumpf im Ärmel. Da ist etwa die Build Your Dreams (BYD) Company Ltd., die sich ein gutes Geschäft mit Elektrobussen und Elektro-LKWs nicht nur in Asien, sondern auch in Nordamerika erhofft. In den USA hat die Firma gerade die Kapazitäten für die Elektrobus-Produktion im kalifornischen Lancaster ausgeweitet, um die Nachfrage auf dem Kontinent bedienen zu können. Die Fabrik in Lancaster wurde auf knapp 4200 Quadratmeter Fläche ausgebaut und die Produktionskapazität vervierfacht. Damit können nun rund 1.500 reine Elektrobusse jährlich produziert werden. Außerdem plant das Unternehmen auch den Bau von E-Autos für den US-Markt.
Staaten wie Kalifornien sind sichere Abnehmer der asiatischen Technologie. Ende November hatte Jerry Brown, demokratischer Gouverneur des Golden State bei einer Klimakonferenz in San Francisco China gratuliert für die Anstrengungen in Sachen E-Mobilität. Das werde Kalifornien helfen, das CO2 aus dem Straßenverkehr zu bekommen. Im Juli hatte Brown zusammen mit New Yorks Exbürgermeister Michael Bloomberg die America’s Pledge initiative gegründe, nachdem US-Präsident Trump verkündet hatte, dass die USA sich nicht am Klimaabkommen von Paris beteiligen. In der Initiative schließen sich Städte, Staaten, Unternehmen und Institutionen zusammen, um gemeinsam die Klimaziele zu erreichen, die Trump ablehnt.
Zurück zu Deutschland. Hierzuland gibt es tatsächlich jede Menge kluge Köpfe, die die E-Mobilität voran bringen und die Position Deutschland auf dem Weltmarkt der E-Mobilität stärken können. Zum Beispiel Daniela Fenske und Julian Schwenzel vom Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM. In der neuen Ausgabe unseres Magazins ERNEUERBARE ENERGIEN, das heute erscheint, beschreiben die beiden Wissenschaftler neue, effiziente Batterietechniken für die Mobilität von morgen. "In den kommenden Jahren werden verbesserte Lithium-Ionen-Batterien auf den Markt kommen. Theoretische Abschätzungen lassen allerdings vermuten, dass die Lithium-Ionen-Technologie bezüglich der Energiedichte bald an ihre Grenzen stoßen wird." heißt es dort. Sie stellen unter anderem Silizium als neues Material für Batterien vor.
Das ist nur ein Beispiel dafür, dass Deutschland gute Ideen für die saubere Mobilität hat. Das Thema müsste nur endlich von der Poltik aufgegriffen werden. Und zwar mit mehr als nur mit Lippenbekenntnissen.