Das Transportunternehmen Gruber Logistics mit Hauptsitz in Auer in Südtirol wird ab 2026 für ein halbes Jahr zwei emissionsfreie Schwerlastfahrzeuge testen. Diese wird das AIT Austrian Institute of Technology in gemeinschaftlicher Arbeit mit 13 weiteren Projektpartnern bis dahin als Prototypen fertigstellen. Die Lkw basieren auf speziellen Null-Emissions-Fahrzeugkabinen von Iveco, die Gruber Logitics gerade vom Werk in Ulm zum AIT in Wien transportiert hat.
Zwei verschiedene Lkw testen
Die Testphase umfasst die Erprobung von zwei unterschiedlichen Fahrzeugtypen. Eines der Fahrzeuge ist ein komplett batterieelektrisch betriebener Lkw. Er wird einen Recihweite von 400 Kilometer erreichen und ist für regionale Lieferungen gedacht. Der zweite Lkw wird ein Hybrid aus Brennstoffzellen- und Batteriebetrieb sein. Mit einer Reichweite von 750 Kilometern ist er für den Einsatz auf Langstrecken vorgesehen.
Zuverlässigkeit und Nutzbarkeit analysieren
Gruber Logistics übernimmt den operativen Test der Lkw im täglichen Betrieb. Dazu sind die Lkw ab 2026 für einen Zeitraum von sechs Monaten auf europäischen Straßen entlang der internationalen Korridore zwischen Italien, Deutschland und Frankreich unterwegs. „Die Erkenntnisse, die wir im Rahmen dieses Projekts in Bezug auf die verwendete Technologie und die Gestaltung der neuen Prototypen in Zusammenarbeit mit Iveco gewinnen, sind ein entscheidender Schritt für den künftigen Einsatz emissionsfreier Lastkraftwagen“, erklärt Ettore Gualandi, Specialist Innovation & Project bei Gruber Logistics. „Denn die Zuverlässigkeit, die Nutzbarkeit und die Wirtschaftlichkeit dieser nachhaltigeren Lösungen müssen in der Praxis nachgewiesen werden.“
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Lkw-Kabinen analysieren und vorbereiten
Bevor Gruber Logistics mit den Prototypen in die Testphase startet, wird das AIT die gerade gelieferte Lkw-Kabine von Iveco in Wien zunächst für die spätere Entwicklung der geplanten Technologie und deren Einsatz analysieren und aufbereiten. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem der Einsatz innovative Heizsysteme und Wärmedämmungen. Aber auch die für den emissionsfreien Betrieb notwendigen Steuerstrategien müssen integriert werden.
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Prototypen weiterentwickeln
Mit dem Praxisversuch ab 2026 wollen die Wissenschaftler vom AIT die batterieelektrischen Variante und den brennstoffzellenbetriebenen Lkw in der operativen Testphase vergleichen. Sie wollen dabei Erkenntnisse etwa bezüglich des jeweiligen Energieverbrauchs und der Reichweite generieren, die später in die Weiterentwicklung der Prototypen einfließen werden. (su)