"In den acht Jahren Tätigkeit in einem Forschungslabor mit Wasserstoff habe ich einiges an Unfällen erlebt, obwohl die Kollegen Chemiker, Physiker, Ingenieure, Chemisch-Technische Assistentinnen oder Physikalisch-Technische Assistenten waren, Abzüge eingesetzt wurden und 80/20-Formiergas an Stelle von reinem Wasserstoff verwendet wurde. Ich halte die Handhabbarkeit von Wasserstoff für Jedermann zu riskant. Außerdem führt Wasserstoff in Kontakt mit vielen Metallen und Legierungen oder Dichtstoffen schnell zu Versprödungen und Brüchigkeit. Dies ist der Grund, wieso zu Erdgas im öffentlichen Erdgasnetz maximal ein Prozent Wasserstoff beigemischt werden darf.
Li-Akkumulatoren sind derzeit bei „E-Mobilität“ unersetzlich. Li kommt in der Erdkruste fein verteilt vor, es gibt nur wenige, aufkonzentrierte Lagerstätten, deren Abbau sich lohnt. Man begibt sich in die Abhängigkeit von diesen wenigen Lagerstättenbeherrschern. Li-Recycling ist noch nicht etabliert. Alleine die Tesla-Giga-Factory wird im derzeit geplanten Vollausbau ca. 25 Prozent der Weltjahresproduktion verbrauchen, die Preise haben bereits deutlich reagiert.
Um die 150 g Li zu fördern, die man für die Speicherung von 1 kWh Strom braucht, fallen in Salzlagerstätten/seen ca. 0,3 $ an Kosten an, in Bergwerken ca. 0,6 $ an. Die ca. 1000-mal größeren Vorkommen im Meerwasser erfordern. Allerdings derzeit mindestens 250 $ Kosten für 150 g Li. Man sollte sich also langfristig genau überlegen, wo man Li wirklich einsetzen will.
Nur ein fein ausbalancierter Mix aller Energiespeicher ist zielführend. Dies klingt auch in der Pro- und Contra-Diskussion in Ihrem Heft an."
(Johannes Zauner)