Eine aktuelle Studie des Markt- und Meinungsinstituts Ipsos besagt, dass in der deutschen Bevölkerung das Verständnis für Nachhaltigkeit wächst. „Sechs von zehn Deutschen achten bei Gemüse, Fleisch und Baumwolle auf nachhaltig hergestellte Produkte“ – eine Zahl, die sich sehen lassen kann und die weit über dem globalen Durchschnitt liegt. Doch „nur 35 Prozent sind bereit, auch mehr dafür zu bezahlen“, heißt es im Umfrageergebnis – der Anteil der Deutschen, für die Umwelt- und Klimaschutz die wichtigste Herausforderung der Gegenwart ist.
ERNEUERBARE ENERGIEN wollte es genau wissen. Wir haben Bürger nach dem Einkauf im Biomarkt gefragt, wie wichtig ihnen die ökologische Energieversorgung ist.
Während 35 Prozent der Deutschen in nachhaltige Produkte investieren, beziehen nur 20 Prozent Ökostrom – dennoch eine steigende Tendenz, in 2010 waren es nur acht Prozent. Hier fehlt das Vertrauen, wie Adam Küsker erklärt. „Ich habe schlechte Erfahrungen mit Ökostrom gemacht, mit dem Anbieter Flexstrom, der 700 Euro Vorkasse von mir bekommen hat und dann Pleite gegangen ist. Ich war sehr enttäuscht und beziehe jetzt lieber normalen Strom über einen verlässlichen Anbieter.“ Auch Antje Marks meldet Zweifel an. „Ich bin für Ökostrom, es bedeutet mir viel, doch ich war immer skeptisch. Niemand weiß was da durch die Leitungen fließt, ich hoffe ich bekomme das auch wirklich.“ Jürgen Meyer, 40, aus Hannover sieht das anders: „Ökostrom beziehe ich seit drei Jahren, seit meinem letzten Umzug. Davor war ich so in dem Trott drin und war ehrlich gesagt zu bequem, etwas zu ändern. Aber bei meinem Neustart habe ich das in Angriff genommen und bin sehr zufrieden.“ (Sina Graßhof)