Die New York Times schreibt dazu: „In Zeiten, in denen der Skandal um Emissionsmanipulation bei Volkswagen Europas Glaube an den Dieselmotor schwächt, wird Norwegens Modell als Vorreiter bei der Frage, wie man die Öffentlichkeit für E-Mobilität begeistert, weltweit von Wissenschaftlern und Gesetzgebern beobachtet.“
Nach Zahlen der norwegischen Elektroautovereinigung und von McKinsey lag die Förderung durch Steuervorteil für Elektrofahrzeuge in Norwegen im Januar 2014 pro Auto bei 16.910 Euro. In der Hitliste der Steuervorteile für E-Mobile folgt Dänemark mit 15.650 Euro Steuervorteil. China folgt auf Platz 3 mit 7.546 Euro, gefolgt von Frankreich, Großbritannien, Japan, USA und den Niederlanden mit Beträgen zwischen 6.500 und 5.300 Euro. Italien und Portugal folgen mit je 3.800 und 1.000 Euro. Weit abgeschlagen folgt Deutschland mit 150 Euro in diesen Statistiken.
Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hatte gerade eine Kaufprämie in einem Schreiben gefordert, ist aber bei der Regierung auf Ablehung gestoßen. Die Kaufprämien sollen nach den Plänen von Hendricks mit den Quoten für den Kauf von Elektroautos gekoppelt werden. Bisher sind 19.000 Elektroautos in Deutschland gemeldet – eine Million sollen es bis 2020 werden.
Förderung mit Erfolg
Die norwegische Förderung bleibt nicht ohne Wirkung. Seit 2011 ist der Anteil von Elektroautos und Plug-in-Hybrids kontinuierlich gestiegen, bis im Oktober 2015 der Anteil der E-Mobile bei Neuzulassungen 22,2 Prozent oder knapp 30.000 Fahrzeuge erreichte.
Den Norwegern kommt außerdem zugute, dass ihr Strom wenig kostet, weil der vor allem aus Wasserkraft stammt. Und bekanntermaßen ist das Land auch mit fossilen Energien gut ausgestattet. Der Umweltminister von Norwegen, Andreas Lunde, meint, um spürbar CO2 zu reduzieren, müsse ein großer Anteil E-Mobile unter den Neuzulassungen sein. Er ist überzeugt, dass das nur dann gelingt, wenn es teurer ist, ein herkömmliches Auto mit Verbrennungsmotor zu kaufen, als ein E-Mobil.
Die Subventionen helfen: Im September fuhren 66.000 E-Mobile und 8.000 Hybride auf Norwegens Straßen. Wie sehen die Steuerhilfen aus? Die norwegische Regierung, die die höchsten KFZ-Steuern hat, befreit E-Mobile vollständig von diesen. Außerdem fällt die Verkaufssteuer von 25 Prozent weg sowie eine Registrierungssteuer von durchschnittlich 12.000 Dollar. Beim Autohändler in Norwegen kostet ein Golf Diesel 40.000 Dollar und die E-Variante 31.000 Dollar. Zum Vergleich: Beim schwedischen Nachbarn ohne vergleichbare Subvention bezahlt der Kunde für den E-Golf 40.000 Euro. (Nicole Weinhold)