Die SMA-Tochter Coneva wird ab 1. Januar 2024 einen dynamischen Stromtarif für gewerbliche und industrielle Stromverbraucher anbieten. Grundvoraussetzung ist ein jährlicher Mindestverbrauch von 100 Megawattstunden. Coneva kauft die Strommengen direkt an der Börse ein und stellt sie den Unternehmen zum aktuellen Strompreis zur Verfügung.
Strom nutzen, wenn er preiswert ist
Damit ist das Unternehmen nicht das erste am Markt. Allerdings verknüpft Coneva den flexiblen Stromtarif mit einem Energiemanagement. Dadurch kann der Stromkunde als Unternehmen die Lastflexibilität von Speichern, Ladesäulen und Wärmepumpen direkt nutzen und optimieren. Auf diese Weise maximiert die Lösung als Gesamtpaket die Kosteneinsparpotenziale. Denn dann kann das Unternehmen gezielt Strom in Niedrigpreisphasen nutzen und in seine Speicher, Wärmepumpen oder Ladesäulen schicken, die dann in Hochpreisphasen nicht mehr angeworfen werden müssen.
Bisherige Priorisierung bleibt
Dabei behält das Energiemanagement allerdings die bisherige Priorisierung des Stromverbrauchs bei. So wird auch in Zukunft zunächst auf den lokal produzierten Solarstrom zurückgegriffen. Erst wenn dieser nicht ausreicht, erfolgt die Optimierung hinsichtlich der aktuellen Netzentgelte. Damit hat Coneva schon mal eine Regelung implementiert, die von den Netzbetreibern erst ab Mitte 2025 bereitgestellt werden müssen. Erst im dritten Schritt optimiert das Energiemanagement den Strombezug hinsichtlich der Preise am Stromspotmarkt.
Prognosen zur Optimierung
Die gesamte Optimierung wiederum erfolgt auf Basis verschiedener diverser Prognosen. Hier fließt nicht nur der tatsächliche Verbrauch ein, sondern auch die Prognose der Solarstromproduktion vor Ort und natürlich die Preise am Spotmarkt. Diese Prognosen werden mit historische Lastgangdaten abgeglichen. So erkennt das Energiemanagement automatisch, ob Prognose auch plausibel ist.
Flexible Verbraucher nutzen
Für Jochen Schneider, Geschäftsführer von Coneva, sind solche Gesamtlösungen der Weg in einen Markt für flexible Stromtarife, der sich dienlich auf das Gesamtsystem auswirkt. „Wir sehen einen massiven Zuwachs an lokaler Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität, aber auch an Batteriespeichern und Wärmepumpen in Gewerbe und Industrie. Die Energieoptimierung vor Ort wird durch die Verfügbarkeit dieser flexiblen Verbraucher wirtschaftlicher und verlangt in letzter Konsequenz nach einem spotmarktbasierten Tarif“, betont der Coneva-Chef. (su)