Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar) fordert die Spitzen der Ampelkoalition auf, endlich das Solarpaket I zu verabschieden und in Kraft zu setzen. Dies sollte noch vor Ostern passieren. Schließlich stehen nicht nur die Eckpunkte, sondern auch die Details schon fest. Vor sieben Monaten hat die Bundesregierung den Gesetzesvorschlag beschlossen. Seither hängt er im Parlament fest und wurde mehrmals verschoben.
22 Gigawatt pro Jahr sind notwendig
Doch Investoren in die Photovoltaik warten dringend auf die im Solarpaket vorgesehenen Vereinfachungen. Denn bisher blockieren immer noch bürokratische Hürden aus der Vergangenheit viele Investitionen, die aber dringend gebraucht werden, um die Ausbauziele der Bundesregierung auch zu erreichen. Schließlich sollen bis 2030 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 215 Gigawatt am Netz sein. Das sind über 22 Gigawatt, die pro Jahr bis dahin neu installiert werden müssen. Bis 2040 soll der Ausbau auf 400 Gigawatt steigen. Derzeit sind aber nur rund 80 Gigawatt installiert. Diese decken etwa zwölf Prozent des bundesdeutschen Stromverbrauchs.
Klimaschutzinvestoren nicht abschrecken
Zwar war der Zubau im vergangenen Jahr auch mit den immer noch existierenden Marktbarrieren auf einem neuen Rekordniveau. Aber das wird nicht reichen, um die notwendigen Ausbau zu stemmen. Dazu müssen viel mehr Dächer und andere Flächen für die Nutzung der Solarenergie aktiviert werden. „Unverhältnismäßige bürokratische Hürden dürfen nicht länger große Teile der Bevölkerung und Unternehmen vom Zugang zu preiswerter Solarenergie ausschließen und Klimaschutzinvestoren abschrecken“, betont Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW Solar.
Mehr Flächen aktivieren
Das bereits 2022 gesetzlich verankerte Regierungsziel, die Solarstromleistung in den kommenden sieben Jahren in Deutschland beinahe zu verdreifachen, sei nur mit einer schnellen Verbesserung der Investitionsbedingungen für Solaranlagen aller Leistungsklassen auf Gebäuden und Freiflächen erreichbar, erklärt Körnig. Der Verband verweist schon seit Jahren darauf, dass vor allem mehr Dächer von Gewerbe- und Mehrfamilienhäusern genutzt werden müssen.
Vor allem beim Mieterstrom und bei der gemeinschaftlichen Nutzung von Solaranlagen in einem Gebäude sind die Hürden unerträglich hoch. Aber auch minderwertige Böden müssen schneller für die Photovoltaik aktivierbar sein und der Netzanschluss einfacher werden. Genau dies sind die Schwerpunkte des Solarpakets I, das immer noch nicht verabschiedet ist. (su)