Das Netzwerk der Solarindustrieregionen (Solar Industry Regions Europe – SIRE) wollen mehr Unterstützung seitens der Europäischen Kommission zum Aufbau einer Photovoltaikproduktion in Europa. Dazu hat der sächsische Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther ein entsprechendes Positionspapier an die EU-Energiekommissarin Kadri Simson übergeben.
Abhängigkeit von außereuropäischen Lieferungen verringern
In ihm fordern die Solarregionen, zu denen neben Sachsen auch Andalusien, Kärnten, Grand Est in Frankreich, Sachsen-Anhalt und die tschechische Region Liberec gehören, unter anderem, dass sich die Kommission für gleiche Wettbewerbsbedingungen gegenüber Weltregionen, die mit massiven Subventionen oder Dumping den Wettbewerb verzerren. Sie haben dabei neben den USA, die vor allem auf Local Content setzen, auch Länder in Asien im Blick. Außerdem solle die einseitige Abhängigkeit von Rohstoff- Komponenten- und Technologielieferungen entlang der gesamten solaren Wertschöpfungskette reduziert werden. Zudem fordern die Solarregionen von der EU- Kommission mehr Einsatz im Rahmen der EU-Strategie für Solarenergie, um den Fachkräftemangel in der Solarindustrie zu bekämpfen.
Herausforderungen sind enorm
Nur mit mehr Unterstützung seitens der EU-Kommission werde es machbar, die ambitionierten Ziele bei Ausbau der Photovoltaik zu stemmen, ist sich Wolfram Günther sicher. „Auf dem Weg dahin muss Europa seine einseitige Abhängigkeit von Ostasien, insbesondere von China, überwinden und Antworten auf die Hunderte Milliarden Dollar schweren Subventionsprogramme der USA finden“, sagt Günther. „Die Herausforderungen für Europa sind enorm. Die Chancen für die europäische und damit auch sächsische Solarindustrie und für den Klimaschutz sind es aber ebenso.“
So verfüge jede einzelne der Regionen, die sich im neuen SIRE-Netzwerk engagiert, über spezifische Stärken“, betont Günther. Das reiche von der Polysiliziumherstellung über die Zell- und Modulproduktion bis hin zur Forschung und Entwicklung. „In der Summe bringt uns das dem Ziel eines klimaneutralen, industriepolitisch gestärkten Europa näher.“
Solarregionen wollen sich konstruktiv beteiligen
Im Positionspapier begrüßen und unterstützen die Vertreter der Solarregionen zudem die Ziele und Initiativen der EU-Strategie für Solarenergie, darunter die europäische Solardachinitiative und das Ziel, die jährliche Produktion von Photovoltaik in der EU bis 2025 auf mehr als 320 Gigawatt und bis 2030 auf 600 Gigawatt auszubauen. Auch der Anfang Februar 2023 veröffentlichte Industrieplan zum Green Deal Brüssels stößt auf Zustimmung. Schließlich ziele diese strategische Weichenstellung darauf ab, die Rahmenbedingungen für europäische Industriezweige zu verbessern, die dem Kampf gegen den Klimawandel dienen. „Sachsen und die übrigen Solarindustrieregionen wollen sich an der jetzt anstehenden Ausgestaltung der angekündigten Maßnahmen und Legislativvorschläge beteiligen“, heißt es aus dem sächsischen Energie- und Klimaschutzministerium. Deshalb sei man im Januar dieses Jahres der European Solar PV Industry Alliance (ESIA) beigetreten. Das von der EU-Kommission gegründete und aus Vertretern von Politik und europäischen Photovoltaikherstellern bestehende Netzwerk will die europäische Solarindustrie wiederbeleben. (su)