„Die Photovoltaik kommt in den Plänen der Regierung eindeutig zu kurz“, kritisierte Norbert Hahn von IBC Solar. „Nach mehreren Kürzungsrunden und zusätzlichen Absenkungen in diesem Jahr droht der Branche nun eine erneute Förderkürzung in Höhe von sechs Prozent. Dafür besteht kein Spielraum mehr! Gerade Mittelständler und das Handwerk können die rasanten Absenkungen nicht weiter schultern.“ Hahn sieht die Photovoltaik als „elementaren Bestandteil im Strom-Mix der Zukunft“. Die deutschen Solarunternehmen haben als Technologieführer das Potenzial, im internationalen Wettbewerb voranzugehen. Die CSU in Bayern habe das erkannt und fordere in ihrem Energiekonzept den zügigen Ausbau der Photovoltaik.
Weit unter 20 Cent pro Kilowattstunde
Schon in ein bis zwei Jahren werde Solarstrom weit unter 20 Cent pro Kilowattstunde Kosten. „Wenn der Ausbau nicht gebremst wird!“, sagt Hahn. Ein jährlicher Zubau von sechs bis sieben Gigawatt photovoltaischer Leistung sei notwendig, um die Energiewende zu vollziehen, ohne die Einsparungsziele bei den Kohlendioxidemissionen zu gefährden. Der IBC-Vorstand schlägt konkret vor, den Ausbau der erneuerbaren Energien nicht zu deckeln. Strom aus erneuerbaren Energiequellen muss auch künftig Vorrang bei der Netzeinspeisung haben. Der Eigenverbrauch von Solarstrom ist zu stärken, in dem diese Förderkategorie auf Anlagen ausgeweitet wird, die vor Januar 2009 in Betrieb gingen und die mehr als 500 Kilowatt leisten. Dann könnten auch Unternehmen zu Stromproduzenten werden.
Strompeicher fördern
Hahn fordert darüber hinaus, die Speichertechnologien zu fördern. Wird der Sonnenstrom gespeichert. kann er auch nachts oder bei Regen genutzt werden. So erhöht sich der Eigenverbrauch. Er schlägt vor, einen speziellen Speicherbonus zu schaffen. „Statt den Strom über teure Trassen quer durchs Land zu schicken, wird er da verbraucht, wo er produziert wird“, begründet Norbert Hahn seinen Vorstoß. „Das senkt die EEG-Umlage, entlastet die Verbraucher und macht das Horrorszenario von 4.000 Kilometern neuer Hochspannungstrassen überflüssig.“ Er fordert auch, dass Gemeinden künftig Ackerbauflächen mit geringerer Qualität (Bodenrichtwert unter 30) für Solarparks vorsehen dürfen. (Heiko Schwarzburger)