Das Bezirksamt von Berlin-Neukölln hat bei den Berliner Stadtwerken ein zweites Solaranlagenpaket inklusive ökologischer Heizung bestellt. Bisher haben die Stadtwerke auf den Dächern von Schulen in dem Berliner Bezirk schon neun Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 439 Kilowatt gebaut. Mit dem neuen Bezirkspaketen, die die Berliner Stadtwerke für die öffentlichen Gebäude geschnürt haben, kommen zwölf weiter Anlagen mit einer Gesamtleistung von üppigen 1,5 Megawatt hinzu.
Bezirke entlasten Etat
Diese Bezirkspakete umfassen die Installation, den Betrieb und die Wartung der Solaranlagen durch die Berliner Stadtwerke. Diese mieten die Dächer der Gebäude im Gegenzug vom Bezirk. Der Bezirk wiederum pachtet die Solaranlage von den Stadtwerken und kann damit die Schulen mit Solarstrom versorgen. Dadurch entlasten die Bezirke den eigenen Etat. Schließlich können sie so von niedrigen und vor allem berechenbaren Preisen profitieren. Denn sie sparen den Bezug von Netzstrom ein, über den sich die Anlagen amortisiere. So kosten sie den Bezirk kein zusätzliches Geld. Gleichzeitig erhöhen sie die Versorgungssicherheit und verbessern die Klimabilanz.
Im Gegensatz zu den Solarpaketen, die die Stadtwerke ebenfalls noch für Einzelprojekte im Portfolio haben, geht es bei den Bezirkspaketen darum, die Anlagen gemeinsam in einem Zug zu planen und zu errichten. Dies ist kostengünstiger und praktischer für die Stadtwerke aber auch für den Bezirk.
Bau von 65 Wärmepumpen vereinbart
Das Bezirkspaket in Neukölln ist das bisher größte, das die Stadtwerke zusammen mit einem der Berliner Stadtbezirke umsetzen. Gleichzeitig hat Neukölln mit den Stadtwerke die Installation von 65 Wärmepumpen vereinbart. Diese sollen die bisher öl- oder gasbetriebener Heizungen in den bezirkseigenen Gebäuden ersetzen. Um auch hier die Kosten zu drosseln, haben Bezirk und Stadtwerke vereinbart, die Wärmepumpeninstallation ähnlich wie bei den Solaranlagen zu konkreten Paketen zu bündeln und möglichst mit vor Ort erzeugter Solarenergie zu kombinieren. Außerdem werde jeweils die Einbeziehung weiterer Energieeffizienzmaßnahmen wie Solarthermie, dezentrale Warmwasseraufbereitung oder hydraulischer Abgleich geprüft.
Über neun Megawatt schon gebaut – 30 Megawatt sind in Planung
Für die Berliner Stadtwerke sind die Solar- und die Bezirkspakete eine Möglichkeit, die Hürden für den Ausbau der Photovoltaik in der Hauptstadt zu senken. Die Idee zeigt Wirkung. Immerhin haben die Bezirke die Stadtwerke mit bisher über 151 Photovoltaikanlagen mit zusammen 9,3 Megawatt Leistung beauftragt. Dazu kommen noch 430 Solaranlagen, für deren Errichtung auf öffentlichen Gebäuden acht Stadtbezirke von Berlin bereits Absichtserklärungen unterzeichnet haben. Dies umfasst ein Volumen von weiteren 30 Megawatt. (su)