Weltweit waren Ende 2022 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von etwa 1,2 Terawatt installiert. Die Terawattgrenze wurde schon im Frühjahr 2022 überschritten. Ein Zubau von 239 Gigawatt weltweit hat für die immense Leistung gesorgt, die am Ende des Jahres installiert waren. Damit machte der Ausbau der Photovoltaik etwa zwei Drittel des gesamten weltweiten Zubaus an Stromerzeugungskapazitäten aus.
China ist Marktführer
Der größte Solarmarkt war abermals China, wo fast 100 Gigawatt neu installiert wurden. Weit abgeschlagen an zweiter Stelle stehen die USA mit einem Zubau von 21,9 Gigawatt, gefolgt von den 17,4 Gigawatt, die in Indien aufgebaut wurden. In Brasilien hat sich der Zubau im Vergleich zu 2021 auf 10,9 Gigawatt verdoppelt, während Spanien mit einer neu installierten Leistung von 8,4 Gigawatt Deutschland als europäischer Spitzenreiter abgelöst hat.
Australien hat die meiste Leistung pro Einwohner:in
Durch die hohen Installationszahlen in China fallen 60 Prozent des gesamten weltweiten Zubaus auf den Asien-Pazifik-Raum. Der Anteil Europas bleibt stabil bei 19 Prozent des weltweiten Zubaus, während der Anteil Amerikas auf 17 Prozent sinkt – vor allem aufgrund des guten Ergebnisses in Asien. Auf die Bevölkerung gemessen, liegt Australien vorn. Hier sind inzwischen 1,2 Kilowatt pro Einwohner:in installiert – einer der wenigen Märkte, wo der Ausbau die Kilowattgrenze pro Einwohner:in überschritten hat. In dieser Hinsicht können nur noch die Niederlande mithalten, wo diese Grenze ebenfalls überschritten ist. Insgesamt sind weltweit aber inzwischen 144 Watt Solarleistung pro Einwohner:in installiert.
341 Gigawatt für 2023 prognostiziert
Dies ist der Ausgangspunkt, von dem Solarpower Europe (SPE) die weitere Entwicklung der weltweiten Solarmärkte analysiert hat. Im aktuellen „Global Market Outlook for Solar Power 2023-2027“ geht der europäische Branchenverband von einem weiteren Wachstum aus. So erwartet SPE, dass die Installationszahlen in diesem Jahr um fast 43 Prozent auf 341 Gigawatt steigen. „Mit verbesserten Marktbedingungen könnten die Installationen allerdings sogar über 400 Gigawatt schon im Jahr 2023 steigen“, schreiben die Autor:innen des Branchenberichts. Auf jeden Fall wird die 400-Gigawatt-Marke aber spätestens im Jahr 2024 geknackt. Der Markt wird weiter wachsen bis auf mindestens 617 Gigawatt im Jahr 2027. Damit wird die insgesamt installierte Leistung schon im Frühjahr 2025 die Grenze von zwei Gigawatt überschreiten und Ende 2027 werden dann 3,5 Terawatt installiert sein.
Wie sich die einzelnen Märkte entwickeln, haben die Autor:innen des weltweiten Marktberichts von SPE analysiert. Dabei liegt in diesem Jahr der Schwerpunkt auf Südostasien, wo der regionale Markt von 3,8 Gigawatt im Jahr 2022 jährlich um 13 Prozent auf 13,3 Gigawatt im Jahr 2027 wachsen wird.
Stromlieferverträge als Geschäftsmodell
Außerdem stellen die Autor:innen die möglichen Geschäftsmodelle wie direkte Stromlieferverträge mit Unternehmen (Corporate PPA) dar und die noch bestehenden Hürden für solche Varianten der Refinanzierung von Solaranlagen. Der Marktbericht enthält auch noch weitere bestehene Herausforderungen für die Solarbranche. Hier verweisen die Autor:innen vor allem auf die begrenzten Netzkapazitäten und die noch nicht so gut entwickelte Flexibilität im Stromsystem und den Speicherausbau, der mit dem Solarausbau noch nicht Schritt hält. Den kompletten Global Market Outlook for Solar Power 2023-2027 finden Sie zum Download auf der Internetseite von SPE. (su)
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