Krampitz Communications hat einen erweiterten Kommunikationsleitfaden für Regenerativunternehmen veröffentlicht. Geschäftsführerin Iris Krampitz gibt Tipps für einen guten Umgang mit Medien.
Gibt es in der Regenerativbranche Besonderheiten bei der Kommunikation im Vergleich zu anderen Branchen?
Iris Krampitz: Die Regenerativbranche hängt stark von politischen Rahmenbedingungen und Fördermitteln ab und wächst – und fällt – manchmal sehr dynamisch. Das wirkt sich auch auf die Kommunikationsarbeit aus. Beispiel Photovoltaik, die PV: Bis 2012 war die Nachfrage nach PV-Anlagen sehr hoch und viele Firmen haben ihre Produkte eher verteilt als verkauft. Sie beschäftigten weder Marketing- noch PR-Verantwortliche, gaben zum Teil viel Geld für Messepartys und das Sponsoring von Fußballstadien aus, hatten aber kein Kommunikationskonzept und machten weder zielgerichtete Social-Media-Kampagnen noch kontinuierliche Pressearbeit.
Mit der PV-Krise 2012 hat sich das geändert und das Bewusstsein für strategische Kommunikation wuchs. Mit dem verstärkten Bau großer Solarparks wurde das Thema Akzeptanzkommunikation immer wichtiger.
Die Windbranche hat dagegen schon lange mit Akzeptanzproblemen zu kämpfen. Die Bürgerinitiativen kommunizieren teils sehr intensiv gegen neue Windparks. Ich finde, Projektentwickler sollten von sich aus mehr Informationen liefern, um gegenzusteuern. Eine Analyse der Negativberichterstattung durch unsere Agentur und Gespräche mit Lokaljournalisten haben das bestätigt.
Worauf sollten Regenerativunternehmen unbedingt bei der Kommunikation achten?
Iris Krampitz: Ich höre immer wieder, dass Unternehmen sich als „Vorreiter der Energiewende“ positionieren wollen. Manche Unternehmen gehen davon aus, dass man sie allein deshalb gut findet, weil sie in der Regenerativbranche arbeiten und einen „entscheidenden Beitrag“ für die Energiewende leisten.
Meiner Meinung nach reicht das für die Kommunikation mit B2B-Zielgruppen – die ja oft ebenfalls in der Regenerativbranche tätig sind – aber nicht aus. Diese lassen sich sicherlich viel besser mit einem konkreten Nutzen wie zum Beispiel hochwertigen Produkten, hohen Renditen, einem kompetenten Service etc. überzeugen.
Was ist nach eurer Analyse der häufigste und gravierendste Kommunikationsfehler, der in der Branche begangen wird?
Iris Krampitz: Dass die Firmen einfach drauflos kommunizieren und sich nicht vorher überlegen, was und wen sie mit ihrer Kommunikation erreichen wollen. Dass nicht klar wird, wofür das Unternehmen steht und was es besonders macht – weder am Messestand noch auf der Website oder in Pressetexten. Und dass sie sich kommunikativ nicht vom Wettbewerb abgrenzen.
Gibt es schnelle Lösungen für die richtige Kommunikation, simple Schritte mit guter Wirkung?
Iris Krampitz: Pressemitteilungen sind weiterhin die Hauptinformationsquelle für Fachjournalisten. Wenn man ein neues Produkt launcht, eine interessante Referenzanlage in Betrieb nimmt oder seine Neuheiten auf einer bedeutenden Fachmesse ausstellt, sollte man das den Journalisten auf jeden Fall mitteilen, und das ist mit einer Pressemitteilung kostengünstig möglich. Für die Direktansprache von B2B-Zielgruppen eignen sich Newsletter und Social-Media-Kampagnen auf Linkedin. Weitere Tools beschreiben wir in unserem neuen E-Book.