Gamesa hatte in diesem Jahr bereits eine neue Produktionsstätte für die Gondelmontage in der ebenfalls chinesischen Provinz Jilin eröffnet. In den vier anderen Gamesawerken in dem Land werden Komponenten wie Rotorblätter, Gondeln, Getriebe und jetzt auch Leistungselektronik gefertigt. Von Juli bis Oktober dieses Jahres konnte das Unternehmen zudem vier neue Verträge über insgesamt 348 MW mit regionalen Stromversorgern wie der Longyuan Group (50 Megawatt), Datang Renewable (50 MW) und Huadian Group (200 + 48 MW) abschließen. Die georderten Turbinen betreffen Gamesas G87-2.0 MW, G90-2.0 MW sowie die G 97-2.0 MW, die jetzt erstmalig nach China verkauft wurde. Die ersten 25 G97-2.0 MW-Turbinen sind für Windparks bestimmt, die der Windpark-Entwickler Longyuan in der Provinz Ningxia Hui baut.
Trotz neuer Produktionsstätten sinkt Gamesas Marktanteil wie auch der anderer ausländischer Produzenten in China kontinuierlich: Eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Roland Berger zeigt, dass Gamesas Anteil im Jahr 2006 noch bei 16 Prozent lag, vier Jahre später auf lediglich sechs Prozent der neu installierten Leistung gesunken ist. Auch der Marktanteil von Vestas, des einzigen noch nennenswerten nicht-chinesischen Konkurrenten in diesem Markt, sank im gleichen Zeitraum von 28 auf sieben Prozent. Chinesische Hersteller halten inzwischen 68 Prozent der installierten MW in ihrem Heimatland. Den größten Teil des Kuchens kann Sinovel mit 23 Prozent verbuchen, gefolgt von Goldwind mit 21 Prozent, Dongfang mit sieben Prozent und Mingyong mit fünf Prozent. Dennoch will Gamesa seine Aktivitäten in China weiter ausbauen und die Produktionsstätten in Europa auf weniger als 20 reduzieren, weil hier der Markt schrumpfe, heißt es in einer Meldung.
Wie die dänische Unternehmensberatung MAKE kürzlich veröffentlichte, verfolgen ausländische Turbinenhersteller recht unterschiedliche Strategien, um in China Fuß zu fassen. Gamesa setzt in China strategisch vor allem auf die Kooperation mit staatlichen Windpark-Entwicklern. Andere Unternehmen arbeiteten mit unabhängigen Energieversorgern auf Projektbasis zusammen oder gingen Joint Ventures mit staatlichen Unternehmen ein, so die Studie.
Gamesa ist seit 2000 in China tätig, hat hier fast 3.000 Windturbinen installiert und beschäftigt rund 1200 Mitarbeiter. Das Unternehmen fungiert auch als Windparkentwickler und betreibt Joint Ventures mit Energieversorgern. Derzeit erwirtschaftet Gamesa rund 21 Prozent seines globalen Umsatzes in China.
www.gamesa.com
(Regine Krüger)