Der Vorstandsvorsitzende des Hamburger Windkraftanlagenbauers Nordex, Thomas Richterich, wird im kommenden Jahr aus dem Unternehmen ausscheiden. Er werde seinen Ende Juni 2012 auslaufenden Vertrag „aus persönlichen Gründen“ nicht verlängern, teilte das Unternehmen mit. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Der Aufsichtsrat respektiere die Entscheidung, die eine frühzeitige Übergangsplanung möglich mache.
Dass ihn das Kontrollgremium zum Abschied gedrängt hätte, wies Richterich nach einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa zurück. Nordex habe sich unter seiner Führung in einem schwierigen Markt gut geschlagen. Das Wachstum des Unternehmens hat sich seit der Finanzkrise deutlich verlangsamt. Wie die gesamte Branche leidet der Windradhersteller unter anhaltender Nachfrageschwäche sowie hohem Preisdruck und hat darauf mit einem Sparprogramm reagiert. 2011 bezeichnet Nordex demnach als Übergangsjahr. Der Umsatz soll bei rund einer Milliarde Euro stagnieren.
Richterich war 2002 zunächst als Finanzvorstand zu Nordex gekommen. Seit 2005 ist er Vorstandschef. In den verbleibenden Monaten wolle Richterich noch strategisch wichtige Projekte vorantreiben, mit denen sich das Unternehmen auf die veränderten Marktbedingungen einstellen werde, darunter das eingeleitete Sparprogramm, die Suche nach einem Kooperationspartner für das China-Geschäft sowie die Entwicklung neuer Windanlagen. Auf diese Weise stelle die Unternehmensleitung einen geordneten Übergang sicher, hieß es abschließend.
(Andreas Haude)