Die Windenergie macht dabei nur den Anfang mit einem Kartensatz zur deutschlandweiten Verteilung von Leistung und erzeugter Energie. Dem Auf- und Ausbau der Windenergie komme in den energiepolitischen Zielen der Bundesregierung zur Energiewende eine besondere Rolle zu, heißt es in einer Erkärung von Umsicht. Die installierte Leistung in Deutschland habe sich auch durch gute Förderbedingungen in der letzten Dekade verdoppelt – hierzulande stehen aktuell über 25 000 Windenergieanlagen mit einer kumulierten installierten Leistung von rund 40 000 Megawatt. Dabei sei die Dynamik des Leistungszuwachses untrennbar mit Innovationen im Anlagenbau verbunden.
Mittlerweile spielt das Repowering in Deutschland eine immer größere Rolle. Hier soll der Kartensatz helfen, Potenziale zu erkennen. „Erste Windenergieanlagen haben mittlerweile das Ende ihrer ursprünglich auf 20 Jahre ausgelegten Betriebsdauer erreicht“, so Umsicht. Konzepte zum Rückbau und einem anschließenden Recycling der Altanlagen seien notwendig, um die Ressourceneffizienz in der Windenergie auszubauen und relevante Materialien in den Wertschöpfungsprozess zurückzuführen. „Karten zur Verteilung der Windenergieanlagen, wie sie im Kartenatlas zu finden sind, unterstützen die Arbeiten von Fraunhofer Umsicht, um zukünftige Rohstoffpotenziale durch diesen Anlagenrückbau erfassen und bewerten zu können.“
Solar und Bioenergie folgen
Geplant sind noch weitere Kartensätze. Am 1. Dezember folgt die Photovoltaik, zum 1. Januar 2016 die Bioenergie mit Karten der deutschlandweiten Verteilung von Leistung und erzeugter Energie.
Anlass für die Veröffentlichung der Kartenreihe war, dass den Wissenschaftlern selbst die Informationen fehlten. „Bundesländer, Regierungsbezirke, Kreise, Gemeinden, Postleitzahlengebiete, Einzelstandorte – für jede dieser Ebenen gibt es Informationen zu spannenden Energiethemen. Doch leider meist nicht aus einer Hand oder für ein bestimmtes Jahr. Forscher von Fraunhofer Umsicht kritisieren diesen Umstand schon seit einiger Zeit, da eine Vergleichbarkeit zwischen Regionen oder unterschiedlichen administrativen Ebenen oftmals nicht gegeben oder verfügbar ist“, heißt es auf der Homepage. „Grund genug, einen eigenen Kartenatlas zu entwickeln, der zunächst mit Themen zu erneuerbaren Energien, aber perspektivisch auch mit spezifischen Verbraucherzahlen und Rohstoffthemen aufwarten soll.“ Auch solche Fragen sollen künftig über maps4use.de beantwortet werden können. (Katharina Wolf)