Zwar wurden in China 241 Terawattstunden (TWh) Strom aus Windenergieanlagen erzeugt. Gemessen am enormen Stromverbrauch des bevölkerungsreichsten Landes der Welt machten sie allerdings gerade vier Prozent der gesamten Stromproduktion aus.
Bis 2020 soll dieser Anteil weiter steigen: Wie GWEC China Director Liming Qiao im jüngsten Newsletter schreibt, sieht der neue Fünf-Jahres-Plan vor, den Energieanteil der Erneuerbaren von 12 auf 15 Prozent im Jahr 2020 zu steigernl. Im Gegenzug wollen die Chinesen den fossilen Anteil an der Erzeugung von 65 auf 55 Prozent senken. Um dieses Ziel zu erreichen sollen zwischen 2016 und 2020 insgesamt 250 Gigawatt (GW) erneuerbare Erzeugungsleistung zugebaut werden, die dann insgesamt 770 GW betragen würde.
Das Ziel für die Windenergie liegt bei 210 GW bis 2020, die dann 420 TWh und damit sechs Prozent zur Stromversorgung beitragen sollen.
Offshore lag 2016 China auf Platz 3
Im Bereich Offshore-Wind hat sich China übrigens 2016 mit 592 MW neu installierter Leistung an Dänemark vorbei auf den dritten Platz weltweit hinter Großbritannien und Deutschland geschoben. Bis 2020 wollen die Chinesen Windparks mit 5 GW Leistung im Meer errichten.
Doch es bleiben Herausforderungen: Den 30 GW-Rekord bei Neuinstallationen hat China 2016 nicht wiederholen können. Verantwortlich sind laut GWEC drohende Kürzungen beim Einspeisetarif. Außerdem hinkt der Netzausbau den Installationen von Windleistung hinterher. „Chinas Netz ist nicht in der Lage mit der zusätzlichen Menge Windenergieleistung fertig zu werden“, sagt Steven Sawyer, GWEC Generalsekretär. Trotzdem erwartet er ein erneutes Anziehen des chinesischen Marktes.
Ob und wieweit deutsche Unternehmen davon profitieren können, bleibt abzuwarten. Platzhirsche in China sind die einheimischen Hersteller Goldwind, Envision und Mingyang, die insgesamt einen Markanteil von 44,1 Prozent unter sich aufteilen. (Katharina Wolf)