Die Volksrepublik ist weltgrößter Emittent von Treibhausgasen. Man will und muss dort bis 2020 mindestens 15 Prozent des Energiebedarfs mit grünem Strom decken. Dazu sollen 100 Gigawatt Wind- sowie 20 Gigawatt an Solaranlagen installiert werden. Angesichts dieser Zahlen will Suzlon noch dieses Jahr in die Gewinnzone zurückzukehren. Den Gerüchten über einen Teilverkauf eines Viertels der deutschen Tochter REpower für 500 Millionen Dollar tritt man bei soviel Optimismus energisch entgegen.
Suzlons CEO Tulsi Tanti ist von seinen Expansionsplänen offenbar überzeugt. "Das Land bleibt in den nächsten zehn Jahren der dominierende Markt." "Suzlon ist wie auch andere Hersteller bereits seit Jahren vor Ort und profitiert von den Standortfaktoren", heißt es aus dem Bundesverband WindEnergie. 18 Gigawatt will China bei Windanlagen bis Jahresende realisieren. Das ist doppelt so viel wie derzeit in den USA. Und vor allem gilt die Genehmigung - anders als in den USA - als eine Sache von wenigen Wochen, wenn man die nötigen Beziehungen hat.
Um auf dem chinesischen Energiemarkt Fuß zu fassen, wollen die Inder Kooperationen mit chinesischen Unternehmen eingehen. Das könnte diese nötigen Beziehungen realisieren. Hauptziel ist es, Offshore-Projekte zu entwickeln und die Betreiber als Kunden zu gewinnen. Vor allem Fünf- bis Sechs-Megawatt-Turbinen bilden den Fokus. Aktuell hat Suzlon einen Auftrag für 24 Turbinen mit 50 Megawatt an Land gezogen. Die Anlagen sollen zwischen Oktober und Dezember in der Inneren Mongolei zum Einsatz kommen. Wann die CWEE als Shanghaier Abbild der Husum WindEnergy ihrem Vorbild den Rang abgelaufen hat, könnte dann also nur eine Frage der Zeit sein. Oder der große chinesische Boom fällt vorher einer asiatischen Marktbereinigung oder gar Währungsproblemen zum Opfer. (jw/pi)