Nicht einmal ein Jahr nach dem Kauf des deutschen Windturbinenherstellers Senvion durch den US-Eigenkapitalinvestor Centerbridge verbreitet eine Nachrichtenagentur Spekulationen über neuerliche Verkaufsabsichten. Angeblich aus dem Umfeld von Centerbridge stammenden Informationen nach überlegt der Finanzinvestor, den allgemeinen weltweiten Börsenboom zur Gewinnmitnahme zu nutzen. Unabhängig davon erscheint Senvion aus guten Gründen hochattraktiv.
Erneut steigt ein Investor aus Indien bei Senvion ein. Der Private-Equity-Investment-Fonds Arpwood Capital hat einen Anteil von 21 Prozent an dem deutschen Offshore-Windturbinenbauer erworben, dessen Verkauf vom indischen Windenergieanlagenhersteller Suzlon an den in New York und London operierenden Kapitalfonds Centerbridge erst Ende April zu 100 Prozent abgeschlossen war.
Am 22. Januar hat die indische Suzlongruppe 100 Prozent der Anteile an ihrer deutschen Unternehmenstochter Senvion an einen US-Hedgefonds verkauft. Ein paar Verbindungen aber bleiben bestehen.
Repower wird künftig Senvion heißen. Ab 2014 nennt sich das Windturbinenunternehmen aus Hamburg mit dem neuen Firmennamen. Die Umbenennung war notwendig geworden, weil die Hamburger den Namen REpower seit 2001 nur in Lizenz für sich in Anspruch genommen hatten.
Am 1. Juni besetzt die Hamburger Windschmiede Repower Systems SE zwei Vorstandssitze mit neuen Mitgliedern. Der neue Chief Operating Officer wurde direkt aus dem indischen Mutterkonzern Suzlon berufen: Vinod R. Tanti, Bruder des Suzlon-Geschäfsführers Tulsi R. Tanti, wechselt aus der indischen Führungriege nach Hamburg.
Erneut hat Suzlon Verkaufsgerüchte um das Tochterunternehmen Repower beendet. Der indische Windturbinenhersteller bestätigte, mit mehreren Banken um ein Darlehen zu verhandeln. Laut Suzlon steht der Deal um die Finanzspritze unmittelbar vor dem Abschluss - was den Unternehmensverkauf sinnlos erscheinen lässt.
Der Aufsichtsrat von Repower und der bisherige Finanzvorstand des Unternehmens, Derrick Noe, gehen seit dem 19. April 2012 getrennte Wege. Das gab der Hamburger Turbinenhersteller am Sonntag bekannt.
Die dänischen Unternehmensberatungen BTM und Make haben ihre Analysen zur Entwicklung des globalen Windenergiemarkts vorgelegt. Die Gesamtwindleistung stieg bis Ende des vergangenen Jahres um 21 Prozent oder knapp 42 Gigawatt (GW) auf 241 GW. Rund 23.640 neue Turbinen wurden in 50 Ländern installiert. Dabei hat Turbinenhersteller Vestas seine Stellung als Weltmarktführer verteidigt.
Suzlon hat Ende Oktober das Tochterunternehmen Repower Systems SE vollständig mit einem sogenannten Squeeze-Out-Verfahren übernommen. Bislang hielt Suzlon mehr als 95 Prozent des Repower-Grundkapitals.
Der indische Windturbinen-Hersteller Suzlon will den Ausstoß in seinem chinesischen Werk ab 2013 um 67 Prozent auf 1.000 Megawatt jährlich erhöhen. Die Pläne sind ambitioniert, aber klug kalkuliert. Denn die Volksrepublik hat in Sachen Windkraft enormen Nachholbedarf und gilt als boomender Zukunftsmarkt. Öl und Kohle können den chinesischen Energiehunger kaum stillen.