Katharina Garus
Sektorenkopplung: Für 2019 hat sich WindEurope die Elektrifizierung und Dekarbonisierung des kompletten Energiesystems auf die Fahnen geschrieben. Neben der Stromerzeugung sollen auch Heizung, Verkehr und Industrie mehr Berücksichtigung erfahren. Im Fokus steht dabei die Einflussnahme auf die nationalen Energie- und Klimapläne für 2030, die alle EU-Länder bis zum Ende des Jahres verabschieden müssen.
Lebensdauer von Windparks: Das zweite große Thema ist das Erreichen der 20-jährigen Lebensdauer von 22 GW installierter Windleistung bis zum Jahr 2022. WindEurope rechnet damit, dass 10 GW bis 2022 rückgebaut werden. Hier gilt es Lösungen für Repowering und Recycling zu finden. Außerdem will WindEurope der Frage nachgehen, wie Windenergieanlagen über die 20 Jahren hinaus weiterbetrieben werden könne.
Erlösmodelle: Der dritte große Themenkomplex sind die Erlösmodelle, die die Wirtschaftlichkeit der Windenergieerzeugung sicherstellen. WindEurope will sich hier für langfristige und verbindliche Rahmenbedingungen stark machen. Neben den Ausschreibungen hat WindEuropa dabei auch langfristige Stromabnahmeverträge und die CO2-Bepreisung im Visier.
Wettbewerbsfähigkeit: Um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Windenergieindustrie sicherzustellen, hält WindEurope zum einen europäische Ausbauziele für wichtig. Zum anderen will sich der Verband aber auch für die Exportchancen der hiesigen Industrie stark machen, wozu auch die Themenbereiche Verkehrsinfrastruktur (Häfen), Finanzierung sowie Forschung und Entwicklung gehören.
Systemintegration: WindEurope möchte außerdem nicht nur die Stromerzeugung, sondern auch die Integration des erzeugten Stroms in den Energiemarkt vorantreiben. Dazu gehört eine Flexibilisierung des Verbrauchs sowie eine Forcierung des Netzausbaus. Auch die Digitalisierung soll ihren Beitrag dazu leisten, dass möglichst viel Windenergie in die Energieversorgung integriert werden kann.
Öffentliches Auftreten: Nicht zuletzt formuliert WindEurope in seinem Programm für 2019 auch klare Ziele und Maßnahmen für die Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes. Tangierenden Wirtschaftszweigen wie Militär, Fischerei oder Schifffahrt sollen die Vorteile der Windenergie genauso nahegebracht werden wie der öffentlichen Gemeinschaft.