Er betrug laut dem Münsteraner Internationalen Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) knapp drei Prozent im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2011, während Deutschland einen enormen Kapazitätszubau der Windfarmen von wohl rund neun Prozent erlebte. So speiste der bis Jahresende 2013 um bis zu drei auf 34 Gigawatt (GW) angewachsene Gesamt-Turbinenpark binnen zwölf Monaten 47,2 Milliarden Kilowattstunden (kWh) ein. Der IWR gründet seine Kalkulationen auf die kontinuierlich von der europäischen Strombörse EEX präsentierten Einspeise-Daten, die diese wiederum von den Netzbetreibern beziehen. Im vorvergangenen und bisherigen Rekordjahr 2012 hatte die Windenergie „nur“ 45,9 Milliarden kWh zur Stromversorgung beigetragen. Die Windstromerzeugung hat somit und nach diesen Zahlen im Jahr 2013 um genau 2,8 Prozent zugenommen.
Fast ein Sechstel der Jahresproduktion im Dezember
Damit retteten vor allem das Sturmtief Xaver Anfang Dezember aber auch schon die Sturmserie im zeitlichen Umfeld des Orkans Christian Ende Oktober die Windenernte, die noch Anfang des Herbstes äußerst mau auszufallen schien. Allein im Dezember sind laut IWR beziehungsweise den von der EEX gesammelten Netzbetreiber-Daten 7,45 Milliarden kWh erzeugt worden. So viel Windstrom in einem so kurzen Zeitraum füllte in Deutschland zuvor nur einmal die Netze: Den historischen Monatsrekord hält der Dezember 2011 mit fast acht Milliarden kWh.
Die vom IWR-Daten unterscheiden sich allerdings von den regelmäßig zu Jahresbeginn vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft bekannt gegebenen offiziellen Einspeisedaten der erneuerbaren Energien und deren Anteil an der Bruttostromerzeugung. Seine EEX-Daten-gestützte Bilanz läge erfahrungsgemäß noch rund zehn Prozent unter den BDEW-Daten, betont IWR-Direktor Norbert Allnoch. Die Tendenz des Rekordeinspeisejahrs 2013 für die Windenergie sei dennoch weitgehend klar. Zur Kontrolle habe er zuletzt die EEX-Daten mit denen der so genannten AG Energiebilanzen verglichen, einer Art Verbändeausschuss, mit dem der BDEW zusammenarbeitet. Demnach hätten die Windenergieanlagen nach den jüngsten verfügbaren Daten am 12. Dezember bereits 49,8 Milliarden kWh eingespeist im Vergleich zum selben Vorjahresstichtag mit 50,7 Milliarden kWh. Der Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung lag demnach schon bei 8,4 Prozent, verglichen mit acht Prozent im Vorjahr.
Woran der Unterschied zwischen den EEX-Daten und jenen von BDEW/AG Energiebilanzen liegt, sei noch unklar und müsse erst noch eruiert werden, betont Allnoch. Eine überdurchschnittliche Windenernte der einzelnen Turbinenparks bezogen auf die langjährigen Erzeugungsmittelwerte sei aber zweifelhaft, betonte der IWR-Chef.
(Tilman Weber)