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Stromausfall München

„Die Schuld liegt nicht bei den Erneuerbaren“

Ab 7 Uhr kam es am 15.November in weiten Teilen des südlichen Stadtgebiet Münchens zu einem Blackout, etwa 450.000 Kunden der Stadtwerke der bayrischen Landeshauptstadt konnten nicht mehr mit Strom versorgt werden. Eine halbe Stunde später war ein Großteil der Haushalte wieder am Netz, mit der Stadt Moosburg und München-Aubing wurden auch die letzten Versorgungsgebiete bis 10:20 Uhr wieder zugeschaltet. Als Folge des bis zu dreistündigen Stromausfalls kam es zu einer Explosion im Umspannwerk Bogenhausen und zum Brand eines Spannungswandlers in der Umspannanlage Isarau, die zu Eon Netz gehört.

Die Stadtwerke München betreiben jetzt Ursachenforschung. Die Schadensstelle wurde bereits kurz nach dem Stromausfall eingegrenzt. Demnach trat das Problem im Bereich der Schnittstelle einer 110 Kilovolt (kV)-Freileitung der Stadtwerke München zwischen Unterföhring und Moosburg mit einer Schaltstelle des Eon Netzes auf. „Es wird vermutlich eine Stromspitze gewesen sein, die durchgelaufen ist“, sagte Stephan Schwarz, Geschäftsführer der Stadtwerke München auf der Pressekonferenz.

Wie es dazu kommen konnte, bleibt weiterhin ungeklärt. Die Pressestelle der Stadtwerke München sagte auf Anfrage ausdrücklich, dass der Schaden nicht durch die Einspeisung erneuerbarer Energien erfolgt sei. Der Vorfall habe „mit der Energiewende und der ganzen Diskussion um sichere Netze nichts zu tun", betonte Stephan Schwarz auf der Pressekonferenz. „Was heute passiert ist, das hätte auch vor 20 Jahren passieren können".

Trotz vermehrter Einspeisung erneuerbarer Energien und der Diskussion um die hohe Netzbelastung besteht in Deutschland laut Bundesnetzagentur eine Versorgungsqualität auf hohem Niveau. Die durchschnittliche Nichtverfügbarkeit von Strom in Minuten je Letztverbraucher, die die Bundesnetzagentur im System Average Interruption Duration Index (SAIDI) festhält, hat sich im Vergleich zu 2006 um mehr als sechs Minuten verbessert. Für das Jahr 2011 wurde ein Wert von 15,31 Minuten Nichtverfügbarkeit gemessen. Zur Berechnung des SAIDI-Werts übermitteln die deutschen Stromnetzbetreiber jährlich einen Bericht über Versorgungsunterbrechungen, die geplante oder durch höhere Gewalt entstandene Unterbrechungen nicht berücksichtigen.

(Melanie Vogelpohl)