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Solarstrom in den USA

Anlagenpreise sinken weiter

Die Preise für schlüsselfertige Photovoltaikanlagen in den USA sind in diesem Jahr weiter gesunken. Nachdem die Systemkosten im vergangenen Jahr um 12 bis 19 Prozent zurückgegangen sind, werden sie in diesem Jahr um drei bis zwölf Prozent sinken. Der Preisrückgang für schlüsselfertige Solarstromanlagen wird sich auch in den kommenden Jahren in dieser Größenordnung fortsetzen. Das ist das Ergebnis einer Studie zu den Preistrends in der Photovoltaik im Auftrag der Sun Shot Initiative. Erstellt haben die Studie das National Renewable Energy Laboratory (NREL) des Energieministeriums zusammen mit dem Lawrence Berkley National Laobatory. „Diese Preisrückgänge sind vergleichbar mit den Reduzierungen, die wir in den Jahren seit 2010 beobachtet haben, als das Energieministerium die Sun Shot Initiative eingerichtet hat“, weiß David Feldman vom NREL. Er ist einer der Hauptautoren der Studie. „Trotzdem weißt die Studie darauf hin, dass es erheblich Unterschiede der beobachteten Preise sowohl hinsichtlich der geographischen Lage der Anlage als auch hinsichtlich des Segments gibt. Das hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab.“ Dazu gehören sowohl die Preise, die aufgrund des lokalen Wettbewerbs innerhalb eines Marktes entstehen, als auch von den üblichen Endkundenpreisen für Strom ab. Dazu kommen noch die unterschiedlichen Systemkonfigurationen wie die Effizienz der verbauten Module, die Art des Montagesystems oder – bei Solarkraftwerken – der Zeit zwischen Planung und Bau.

Preisspanne bleibt erhalten

Konkret sanken die Preise für Solarparks im Jahr 2013 unter zwei Dollar pro Watt. In diesem Jahr gingen sie noch einmal um fünf Prozent auf durchschnittlich etwa 1,80 Dollar pro Watt zurück. Für die gewerblichen Anlagen bezahlen die Kunden hingegen durchschnittlich 2,54 Dollar pro Watt. Das sind aber immerhin noch drei Prozent weniger als noch im Vorjahr. Am stärksten sind aber die durchschnittlichen Preise für die privaten Dachanlagen gesunken. Diese gingen um immerhin zwölf Prozent auf 3,29 Dollar pro Watt zurück. Allerdings variieren die Preise sehr stark im Vergleich zwischen den einzelnen Bundesstaaten. Die Analysten haben für private Dachanlagen und gewerbliche Anlagen mit einer Leistung bis zehn Kilowatt Preisunterschiede in den einzelnen Bundesstaaten von fast zwei Dollar pro Watt beobachtet. Am billigsten waren die Anlagen in Florida und Texas. Sehr viel tiefer in die Tasche mussten die Kunden in Michigan und North Carolina in die Tasche greifen. Auch die Anlagen in Kalifornien, immerhin der führende Solarmarkt in den USA, waren fast 1,70 Dollar pro Watt teurer als in Florida.

Im Segment der gewerblichen Anlagen sind die Preise noch unterschiedlicher. So sind die gewerblichen Systeme mit einer Leistung von bis zu 100 Kilowatt in North Carolina um 2,78 Dollar pro Watt billiger als in Arizona. Die Kunden in Kalifornien müssen immerhin noch 1,72 Dollar pro Watt installierter Leistung mehr bezahlen. Die Analysten gehen davon aus, dass diese Preisunterschiede in den kommenden beiden Jahren in der gleichen Größenordnung erhalten bleiben. Nur für das Segment der großen kommerziellen Solarparks sehen sie die Preisspanne schrumpfen.

Kostenfaktoren haben sich verschoben

Die Analyse zeigt auch, dass sich die Kostenfaktoren verschoben haben. Inzwischen sind es nicht mehr die Module, die den größten Posten ausmachen. Immerhin waren die Module im Jahr 2007 noch mit etwa der Hälfte an den Gesamtkosten für die Anlagen beteiligt. Inzwischen sind die Preise für die Module stärker zurückgegangen als die Systempreise. Die Paneele machen im Segment der großen Solarparks derzeit noch etwa ein Drittel der Gesamtkosten aus. Die Modulkosten tragen bei einer gewerblichen Anlagen zu einem Viertel zu den Gesamtkosten bei. Noch weniger fallen sie bei den kleinen privaten Dachanlagen ins Gewicht. Den größten Teil der Kosten für das schlüsselfertige System verschlingen inzwischen die Installationsleistungen und die Montagesysteme. Dadurch liegen die Kosten für die Systeme auch deutlich über den Preisen, die ein deutscher Anlagenbetreiber für sein System bezahlen muss. (Sven Ullrich)