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Risiken bei Cadmium-Tellurid-Modulen im Brandfall

Studien zu CdTe sind unzureichend

„Wir haben unsere Tests einmal wiederholt, das reicht für einen wissenschaftlich abgesicherten Befund nicht aus“, bestätigte Julius A. Nickl, Geschäftsführer der GWP gegenüber ERNEUERBARE ENERGIEN. Herausgesägte Stücke der Module mussten 600, 900 und 1.100 Grad Celsius eine Stunde lang aushalten. „Wir hatten vier Solarmodule im Test: eines mit Cadmiumtellurid, eines mit kristallinem Silizium, eines mit CIS und eins mit amorphem Dünnschichtsilizium“, berichtete Nickl. „Beim Cadmiumtelluridmodul stellten wir bei 600 Grad Celsius keine nennenswerten Cadmiumemissionen fest, lediglich 26 ppm. Bei 900 Grad Celsius ergaben die Tests rund 0,7 Prozent Cadmiumverbindungen im Staub, bei 1.100 Grad Celsius rund 1,5 Prozent. Beim kristallinen Modul stellten wir Spuren von Blei und Zinn fest, aber in zwei Größenordnungen kleiner als die Cadmiumverbindungen.“ Auftraggeber der Studie war die Firma Sunicon, die zu Solarworld gehört. Sunicon wählte auch die Testmodule aus. „Von welchen Herstellern die Module stammen, weiß ich nicht“, erzählte Julius Nickl. „Außerdem haben wir eine Methode benutzt, die zuvor noch nie ausgeführt wurde. Diese Resultate bieten lediglich einen Hinweis auf hohe Schwermetallemissionen, dem man in einer breiter angelegten Studie mit viel mehr Modulen auf den Grund gehen sollte.“ Nickl schloss nicht aus, dass allein die Form der Schnittkanten an den Modulstücken einen erheblichen Einfluss auf die Messergebnisse hatte.

Beinahe zeitgleich hat das Wuppertal Institut Presseberichte dementiert, wonach das Institut im September eine eigene Studie zum Brandverhalten von Cadmiumtelluridmodulen veröffentlicht habe. Das Institut habe lediglich die Resultate eines norwegischen Tests aus dem Frühjahr zusammengefasst. „Es ist keinesfalls ein Gutachten, auch keine Stellungnahme“, korrigierte Stefan Bringezu, der zuständige Direktor am Wuppertal Institut. „Wir wollten die Laborergebnisse allgemein verständlich zusammenfassen.“ Die Tests fanden im April am Norwegischen Geotechnischen Institut (NGI) im Auftrag des Siliziumherstellers REC statt. Die Norweger benutzten gleichfalls eine Versuchsmethodik, die bislang nicht standardisiert ist. Auch sie veröffentlichten die Ergebnisse nicht, die Studie wird lediglich über REC vertrieben. Bringezu sagte zudem: „Von einer Studie zu Brandemissionen von Cadmiumtelluridmodulen ist mir bislang nichts bekannt.“ (hs)


Den vollständigen Bericht lesen Sie im Novemberheft von ERNEUERBARE ENERGIEN.