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Offshore-Windenergie

Siemens erhält Zuschlag für Anlagen und Service von Veja Mate

Der Auftrag für Siemens kam indes nicht überraschend. Bereits im März hatten die beteiligten Themen auf der EWEC in Kopenhagen ihre Zusammenarbeit angekündigt. Die Veja Mate Offshore Project GmbH, ein Unternehmen von Highland Group Holdings Ltd., Copenhagen Infrastructure II, ein von Copenhagen Infrastructure Partners verwalteter Fonds, und Siemens Financial Services (SFS), hat nun die endgültige Investitionsentscheidung getroffen.

Das 400 Megawatt (MW) starke Offshore-Windkraftwerk entsteht in der deutschen Nordsee nordwestlich der Insel Borkum in einer Entfernung von 115 Kilometern vor der ostfriesischen Küste. Die Turbinen werden in Wassertiefen zwischen 39 und 41 Metern installiert. Aufgrund durchschnittlicher Windgeschwindigkeiten von über zehn Metern pro Sekunde und Nabenhöhen von 80 Metern über dem Meer biete der Projektstandort herausragende Bedingungen für einen hohen Energieertrag, teilte Siemens mit. Anschluss ans Netz ermöglicht die Hochspannungs-Gleichstromanbindung „BorWin2“, die ebenfalls von Siemens gebaut und Anfang des Jahres an den Netzbetreiber TenneT übergeben wurde. Mit ihrer Leistung von 800 MW sei BorWin2 für die Netzanbindung der beiden Windprojekte Veja Mate und Global Tech I ausgelegt, so Siemens.

Monopiles aus Deutschland

Die Produktion der Fundamente wird in diesem Herbst anlaufen und bis Mitte 2016 dauern, heißt es von Seiten der beteiligten EEW SPC und Bladt. Die erste Verladung werde Ende des 2. Quartals 2016 stattfinden. EEW SPC wird die 67 Monopiles in ihrem Werk in Rostock produzieren. In diesem Projekt haben die Monopiles einen Durchmesser von bis zu 7,8 Meter, eine Länge von bis zu 84,8 Meter und ein durchschnittliches Stückgewicht von 1.200 Tonnen. Damit stelle das Projekt in Bezug auf Größe und Gewicht alle bis dahin realisierten Projekte in Europa in den Schatten.

Am Hauptstandort Aalborg in Dänemark wird Bladt Industries die 67 Transition Pieces herstellen. Diese haben einen Durchmesser von bis zu 6,8 Meter, ein Durchschnittsgewicht von 350 Tonnen und eine Länge von etwa 22 Metern.

Modernes Servicekonzept

Für die Wartung des Windparks will Siemens ein modernes Service-Logistikkonzept umsetzen, das speziell auf den Bedarf küstenferner Projekte wie Veja Mate zugeschnitten sei. Sowohl Helikopter als auch ein eigens für diesen Einsatz entworfenes und gebautes Spezialschiff, ein so genanntes „Service Operation Vessel“ (SOV), werden zur Wartung der Anlagen bereitgestellt. Die Vereinbarung zur Wartung und Instandhaltung der Anlagen über 15 Jahren sei der bislang größte Wind-Service-Auftrag für Siemens in Deutschland und der zweitgrößte weltweit, so das Unternehmen.

Veja Mate war ursprünglich von der Bard-Gruppe als Schwesterprojekt zu Bard Offshore 1 geplant worden und hatte 2009 die Genehmigung vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) erhalten. Im Zuge der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die letztlich zur Einstellung der Geschäftstätigkeit führten, wurden die Projektrechte an die britische Laidlaw Capital-Gruppe, heute Highland Group Holdings, verkauft. (Katharina Wolf)