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Offshore-Windenergie

Schwimmendes Fundament soll Kosten senken

„Wir haben die Kosten von Berechnung der Stromgestehungskosten durch die GLC Glücksburg Consulting Group analog der Studien der Prognos AG ,Kostensenkungspotenziale der Offshore-Windenergie in Deutschland‘ sowie der KPMG AG ,Offshore-Windparks in Europa -Marktstudie‘ berechnen lassen“, erläuterte Burkhard Schuldt, Geschäftsführer der zur Gruppe gehörenden ESG Edelstahl und Umwelttechnik Stralsund, auf dem Windmesse Symposium Anfang Mai in Hamburg. „Das Ergebnis: Die Stromgestehungskosten für einen Windpark mit 80 Windenergieanlagen mit Anlagen à 6 Megawatt Leistung betragen bei Einsatz unserer Gicon-SOF Fundamente bei 40 m Wassertiefe und 50 km Landentfernung 9,52 Cent pro Kilowattstunde. Das hat uns sehr motiviert.“

Möglichen seien die niedrigen Kosten aufgrund unterschiedlicher Einsparungen, erläuterte Schuldt. So verringere sich der Stahlverbrauch auf 670 Tonnen. Für die Errichtung seien keine Spezialschiffe nötig, zudem könne das Fundament komplett im Hafen oder auf der Werft gebaut werden. Rammarbeiten, teuer und belastend für Meerestiere, seien nicht erforderlich.

Prinzip der Tension Leg Platform

Das Gicon-SOF wird nach dem Prinzip der Tension Leg Platform mit Seilen verspannt. Die Seile selbst sind mit im Meeresboden verankerten Gründungselementen verbunden, wobei unterschiedliche Ankerformen zum Einsatz kommen können. Der Auftrieb der Plattform ist größer als das Strukturgewicht und sorgt somit für konstante Seilvorspannung. Die Stabilität entspreche der einer festen Gründung, so Schuldt. Das Gicon-SOF könne in Gebieten mit Wassertiefen von 18 bis 500 Metern und somit auch fernab der Küste installiert werden.

Seit 2003 entwickelt die Gicon-Grupppe das schwimmende Fundament, das anders als andere am Markt, auch im flachen Wasser eingesetzt werden kann. Nach zahlreichen Simulationen, Tests, Änderungen im Design und Modellen wurden im März dieses Jahren die notwendigen Genehmigungen erteilt. Der erste Prototyp soll im kommenden Jahr errichtet werden: An der Nordostspitze des Windparks Baltic I soll sich die Gründung im 18,5 Meter tiefen Wasser bewähren und eine 2,3-MW-Anlage tragen. „Wir können die komplette Infrastruktur des Windparks für unseren Prototypen nutzen“, erläutert Schuldt. "Das ist sehr hilfreich." Trotz des flachen Wasser soll ein Schwergewichtsanker zum Einsatz kommen, der auch im tiefen Wasser funktioniert.

Finanzierung gesichert

Die Finanzierung des Prototypen ist ebenfalls gesichert: 34 Prozent steuert das Land Mecklenburg-Vorpommern bei, 66 Prozent sind Eigenmittel der Gicon-Gruppe. Ab Ende dieses Jahres wird der Prototyp in Stralsund am Kai liegen. Und das Unternehmen plant schon weiter: Ein zweiter Standort werde in der Nordsee entwickelt, der „zeitnah“ eine Anlage der 5-6-MW-Klasse tragen soll. (Katharina Wolf)