Während Onshore-Windenergieanlagen bereits ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber konventionellen Kraftwerken erreicht haben, sieht es bei Offshore-Anlagen anders aus. In einer Studie des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme werden vor allem die kostenintensivere Installation und der höhere Aufwand für Betrieb und Wartung als Ursache benannt. Mit bis zu 0,16 Euro pro Kilowattstunde sind die Stromgestehungskosten von Offshore-Anlagen zum Teil fast doppelt so hoch wie die von Onshore-Anlagen. Das Forschungsprojekt ECOWINDS (European Cluster for Offshore Wind Servicing) unter Federführung des Offshore Center Danmark führt jetzt eine Studie zu den Möglichkeiten der Kostenreduktion im Bereich Betrieb, Wartung und Installation der Hochsee-Anlagen durch.
Ziel der teilnehmenden Partner aus Deutschland, Dänemark, Großbritannien und Norwegen ist es, die Service- und Betriebskosten der Offshore-Anlagen zu halbieren. Das wollen die Projektpartner durch einen gemeinsamen Aktionsplan erreichen, in dem sie auch eine internationale Kooperationsstrategie festlegen. Dadurch sollen überregionale und internationale Synergieeffekte nutzbar gemacht werden. Der Fokus liegt hierbei auf Forschung und Entwicklung; so steht zu Beginn des Projekts die Analyse und Integration von Forschungsprogrammen aus den teilnehmenden Staaten. Das erfordert auch die Einbindung von Wirtschaft, Wissenschaft und regionalen Behörden. "Vor allem bietet die Vernetzung mehrerer Staaten in dem Projekt die Möglichkeit Kosten zu reduzieren. Denn so lassen sich die unterschiedlichen regionalen Stärken der Projektpartner nutzen", so Ronny Meyer, Geschäftsführer der Germanwind GmbH.
Germanwind ist deutscher Projektpartner
Die Windenergie-Projektgesellschaft Germanwind als Tochtergesellschaft der Windenergie-Agentur WAB stellt den einzigen Projektpartner für die deutschen Gewässer. „Mit der deutschen Beteiligung am Forschungsprojekt können wir entscheidend zur Fortschreibung der Erfolgsstory Offshore-Windenergie beitragen“, sagt Ronny Meyer, Geschäftsführer von Germanwind, dazu. Meyer erläutert noch ein weiteres Ziel des gemeinsamen Forschungsprojekts: „Der Dienstleistungssektor rund um Aufstellung, Betrieb und Wartung von Offshore-Windenergieanlagen ist von kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägt. Wir werden im Rahmen dieses Projektes die Innovationsfähigkeit der Branche fördern und ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit sichern."
Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des 7. Forschungsrahmenprogramms der EU innerhalb der Initiative Regions of Knowledge. Knapp 1,8 Millionen Euro stellt die EU für das drei Jahre laufende Forschungsprojekt bereit. Laut Europäischer Kommission vertreten die teilnehmenden Partner die erfolgversprechendsten Wirtschaftsregionen der Offshore-Industrie – Süd-Dänemark, Nordwest-Deutschland, Norwegen und Ost-England.
(Melanie Vogelpohl)