Das Meeresenergieprojekt European Scalable Offshore Renewable Energy Sources (EU-Scores) mit einem Investitionsvolumen von 45 Millionen Euro dient bis 2025 als Wegbereiter für hybride Offshore-Parks in ganz Europa, die mit hoher gesicherter Leistung punkten sollen. Unter der Projektleitung des Dutch Marine Energy Centre (DMEC) will EU-Scores das Offshore-Potenzial von Wind-, Wellen- und Solarsystemen im Großformat erschließen.
Zur Zeit liegt der weltweite Stromverbrauch pro Jahr bei rund 21.000 Terawattstunden. Erwartet wird, dass er sich aufgrund der wachsenden Bevölkerung und zunehmender Wirtschaftsleistung bis 2050 verdoppeln wird. Eine effiziente und effektive Nutzung von Offshore-Energie spielt bei der Energiewende in Europa eine Schlüsselrolle und wird dabei helfen, bis 2050 klimaneutral zu werden. Um dies zu erreichen, hat sich die EU klare Ziele gesetzt: 230 bis 440 Gigawatt (GW) installierte Leistung bei Offshore-Wind und 40 GW bei Meeresenergie (Welle, Strömung, Solar) bis zum Jahr 2050.
Im September fällt der Startschuss für zwei Demonstrationsprojekte, die die Projektpartner gemeinsam realisieren: Zum einen eine Drei-Megawatt-Offshore-Photovoltaikanlage von Oceans of Energy, kombiniert mit einem bodenverankerten Windpark vor der Küste Belgiens, zum anderen ein 1,2-Megawatt-Wellenkraftwerk von Corpower Ocean, kombiniert mit einem schwimmenden Windpark vor der Küste Portugals. Die EU-Scores-Pilotprojekte sollen zeigen, welche Vorteile die Nutzung unterschiedlicher Energiequellen, wie Wind, Sonne und Wellen, für eine Verstetigung der Stromerzeugung bringen. Mit diesem hybriden Ansatz soll sich Strom laut Planer zuverlässiger, effizienter und günstiger erzeugen lassen. Namhafte Projektentwickler und Stromversorger verleihen den Demonstrationsanlagen zusätzlichen Auftrieb und machen so den Weg frei für eine zukünftige Vermarktung dieser innovativen Energieparks im Großformat. „Mit starken Partnern testen wir, wie man Windparks auf hoher See mit Anlagen zur Stromerzeugung aus Solar- und Wellenenergie perspektivisch im industriellen Maßstab kombiniert. Damit sind wir Offshore-Pioniere“, sagt Sven Utermöhlen, CEO Wind Offshore RWE Renewables.
Ziel dieser Pilotanlagen im industriellen Maßstab ist es zu demonstrieren, wie der gestiegene Stromertrag und die erhöhte installierte Leistung pro Quadratkilometer helfen, den benötigten Meeresraum zu reduzieren, damit eine größere Fläche für Aquakultur, Fischerei, Schiffsverkehr und Umweltschutzgebiete bleibt. Zusätzliche Vorteile ergeben sich durch eine gemeinsame Nutzung kritischer Energieinfrastruktur und durch fortschrittliche Betriebs- und Wartungsmethoden, die zunehmend autonom funktionieren. All dies soll nach Vorstellung der Projektierer zu niedrigeren Stromgestehungskosten pro Megawattstunde führen. Darüber hinaus sollen die Anlagen das europäische Stromnetz stabilisieren und störungsfreier machen, während gleichzeitig Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird, die Interessen lokaler Stakeholder berücksichtigt und bestehende Ökosysteme geschützt werden. (nw)
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