Die Nachricht reiht sich ein in die Erfolgsmeldungen der Offshore-Windenergie in den letzten Monaten. Denn die niederländische Branche war aus den ersten Ausschreibungsrunden des küstennaher Tenders Borssele I bis IV im vergangenen Jahr bereits mit - wenn auch schon wieder unterbotenen - Niedrigpreisrekorden hervorgegangen. Die 0,00 Cent-Gebote der deutschen Offshore-Branche scheinen zusätzlich zu bestätigen, dass jetzt das passiert, was jahrelang versprochen war: eine deutliche Kostenreduktion der oft als zu teuer geschmähten Offshore-Windenergie.
Der 600-MW-Windpark Gemini war einst von deutschen Unternehmen Bard entwickelt worden, gehört aber mittlerweise einem Konsortium aus Northland Power (60 Prozent), Siemens Financial Services (20 Prozent), Van Oord Dredging and Marine Contractors BV (10 Prozent) und N.V. HVC, ebenfalls zehn Prozent.
Große Küstenentfernung
In den zwei Bereichen des Projektes drehen sich insgesamt 150 Windenergieanlagen vom Typ SWT-4.0-130. Sie liegen nördlich der westfriesischen Insel Ameland und Schiermannikoog, 85 Kilometer vor der niederländischen Küste und damit sehr weit draußen für ein niederländisches Offshore-Projekt. Die in den jüngsten Auktionen versteigerten Flächen Borssele I bis IV liegen dagegen nur 22 Kilometer vor der Küste.
John Brace, CEO of Northland, sprach von einer außergewöhnlichen Teamleistung, die den Erfolg möglich gemacht habe.
Mit dem Anschluss von Gemini verfügen die Niederlande über eine installierte Offshore-Leistung von rund 1 Gigawatt. Bis 2023 sollen gut 4,5 Gigawatt am Netz sein. (Katharina Wolf)
Mehr über die jüngsten Entwicklungen und den wieder in Schwung gekommenen niederländischen Offshore-Windmarkt lesen Sie in der kommenden Print-Ausgabe von Erneuerbare Energien.