Die Befürworter in der EU - Länder wie Großbritannien und Frankreich - rechtfertigen den Vorstoß damit, dass Atomkraft wie auch Regenerativstom eine "kohlenstoffarme" Technologie sei. Das ist keine neue Denkweise, denn so hat das britische Königreich bereits vor mehr als zwei Jahren entschieden, dass es einen "Einspeisetarif" für Erneuerbare und Atomkraft geben soll. Beide Technologien werden dabei auf eine Ebene gestellt. Der EU geht es derweil nun darum, dass Investoren von vornherein Rechtssicherheit über mögliche Beihilfen erhalten. Deutschland hat den Plänen der EU bereits widersprochen.
Umweltverbänden befürchten eine Renaissance der Atomkraft. Sarkastisch schreibt die Deutschte Umwelthilfe "Markteinführungshilfe 60 Jahre nach dem Start". Gerd Rosenkranz, Leiter Politik bei der DUH schreibt: "Der Versuch der EU-Kommission einer Branche, die ihre Zukunft längst hinter sich hat, mit Staatsgeldern neues Leben einzuhauchen, ist anachronistisch und absurd. Er ignoriert die verheerenden Erfahrungen von Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima und Dutzende von Beinahe-Katastrophen in den vergangenen Jahrzehnten." Er sei ein Versuch, die Energiewende hin zu den Erneuerbaren und Energieeffizienz dauerhaft zu verhindern. (Nicole Weinhold)