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Rückgang der Stellenausschreibungen in der Windenergie?

Die erneuerbaren Energien konnten laut Joblift sogar den Rückgang der Stellenausschreibungen in den konventionellen Energien in den vergangenen zwölf Monaten ausgleichen. Dabei geht auch das Stellenangebot der auf fossile Energiequellen setzenden Wärme- und Stromerzeugungsunternehmen seit einem Jahr im Schnitt monatlich um rund zwei Prozent zurück. Das ergibt nun eine Ein-Jahres-Bilanz der über 1.000.000 Stellen abbildenden Online-Suchmaschine Joblift.de.

Sorge um die Beschäftigungszahlen von Wind- und Solarbranche

Cuxhavener Appell | Unterzeichnung des Cuxhavener Appells der zuständigen Landesminister für die deutsche Offshore-Windkraftentwicklung: Mahnung und Aufforderung für eine verlässliche Offshore-Politik, die viele neue Arbeitsplätze verspricht. - © WAB e.V.
Cuxhavener Appell | Unterzeichnung des Cuxhavener Appells der zuständigen Landesminister für die deutsche Offshore-Windkraftentwicklung: Mahnung und Aufforderung für eine verlässliche Offshore-Politik, die viele neue Arbeitsplätze verspricht.

Allerdings spaltet sich die Regenerativ-Branche in Technologiebereiche mit deutlichem Zuwachs bei den Stellenangeboten und andere mit rückläufigen offenen Jobs. So nahm bei Wasserkraft, Biomasse und Geothermie – auf einem eher niedrigen Niveau an Stellenangeboten – die Zahl der Joblift-Anzeigen um monatlich bis zu sieben Prozent zu. Solarenergie-Arbeitgeber erhöhten ihre Suchintensität hingegen nur um monatliche 0,2 Prozent. Joblift führt dies auf die anhaltenden Subventionskürzungen durch die Gesetzgebung des Bundestags zurück und auf die weiterhin starke Konkurrenz chinesischer Unternehmen. Das nach diesen Zahlen bemessene Sorgenkind Windenergie wies sogar einen Rückgang der Stellenanzeigen um monatlich ein Prozent auf. Dennoch blieb der Anteil der beiden nach wie vor größten Triebkräfte beim Zubau neuer Erzeugungskapazitäten, Solar und Wind,  bei 36 Prozent an den Stellenangeboten in der Joblift-Kategorie Green Jobs. Die übrigen Erneuerbaren-Teilbranchen machten einen Anteil von 15 Prozent an den „Green-Jobs“-Anzeigen aus.

2016-11_joblift präsentiert Stellenangebots-Statistik | Klicken Sie auf das Bild, um die Statistik des Stellenangebots-Portal Joblift im grafischen Überblick zu sehen! - © joblift.de
2016-11_joblift präsentiert Stellenangebots-Statistik | Klicken Sie auf das Bild, um die Statistik des Stellenangebots-Portal Joblift im grafischen Überblick zu sehen!

Joblift veröffentlichte zwischen November 2015 und Oktober 2016 in diesem Bereich 35.468 Stellenanzeigen. Unterm Strich nahm damit die Zahl der Annoncen im Vergleich zum vorangegangenen Zwölf-Monats-Zeitraum um monatlich ein Prozent zu – bezogen auf all jene Umwelt- oder „Green Jobs“. Alle anderen Branchen kommen bei Joblift hingegen mit einem Durchschnittswachstum von drei Prozent weg.

So glänzen lediglich Geothermie mit einem Jobangebots-Zuwachs von vier, Bioenergie mit einem Plus von fünf und Wasserkraft mit sogar rund sieben Prozent mehr Anzeigen. Verwunderlich, aber umso erfreulicher ist das hohe Wachstum im Teilsektor der Bioenergie, da die Branche nach dem EEG 2014 mit großen politischen Einschränkungen zu kämpfen hatte. Doch Streichung eines großen Teils der staatlichen Förderung sowie der einsatzstofflichen Vergütung, Pflicht der Direktvermarktung oder Begrenzung der Anlagenerweiterung spielen für die Beschäftigungsentwicklung derzeit offenbar nicht die zentrale Rolle.

Ländervergleich: in Bayern 16 Prozent der Stellen

Im Ländervergleich die meisten grünen Jobs zeigten Unternehmen in Bayern an. Sie inserierten 16 Prozent der bundesweit ausgeschriebenen Green Jobs. Im Norden schrieben die Unternehmen aus Niedersachsen, Hamburg und Bremen gemeinsam immerhin 20 Prozent der Stellen aus. Doch auch das Industrieland Nordrhein-Westfalen ist alleine für 15 Prozent der Anzeigen verantwortlich – während 13 Prozent der Green-Job-Anzeigen Jobs in Baden-Württemberg anboten.

Bei einem vergleichsweise hohen verlangten Ausbildungsgrad (67 Prozent der Arbeitgeber verlangten ein abgeschlossenes Bachelor- oder Masterstudium) wurden mit 8 Prozent der Stellenanzeigen insbesondere Fachkräfte in Vertrieb und Account-Management gesucht. 7 Prozent der Gesuche galten Ingenieuren, 6 Prozent Elektronikern und Elektrikern.

(Hannah Keyser)