Über alle 28 EU-Staaten verteilt machten die Neuinstallationen in der Windkraft 2015 satte 44 Prozent der gesamten Neuinstallationen und damit den größten Anteil aus. 9.766 Megawatt Onshore-Windkraft und 3.034 MW Offshore wurden ans Netz angeschlossen. Insgesamt kommt Europa damit auf 142 Gigawatt oder 11,4 Prozent Windstromanteil. Giles Dickson, Chief Executive Officer von EWEA kommentierte: "Diese Zahlen zeigen, dass Windkraft der Treiber hinter Europas Umwandlung der Energieversorgung ist." Windkraft trage zur Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit in Europa bei.
Insgesamt hatten die Erneuerbaren mit 77 Prozent den mit Abstand größten Anteil an Neuinstallation: 22,3 GW von 29 GW.
Investitionen in neue Windparks auf dem Wasser und an Land umfassten im vergangenen Jahr 26,4 Milliarden Euro, 40 Prozent mehr als 2014. Deutschlands Anteil bei den Neuinstallationen ist dabei erheblich - fast die Hälfte aller Neuinstallationen entfiel auf Deutschland. Polen war zweitstärkstes Windland mit 1,3 Gigawatt neuer Leistung, Frankreich folgte mit einem Gigawatt.
Dickson verweist entsprechend der ungleichen Verteilung des Ausbaus: "Deutschland hat 2015 stark zugelegt und hatte zudem ein starkes Offshore-Jahr." Aber dort wo Gesetzgebung und Politik unklar und wirkungslos sind, würden Investoren sich zurückziehen. Die Politik sei vor allem langfristig der Schlüssel. Nur sechs der 28 EU-Staaten hätten bisher über 2020 hinausgehende Regenerativausbauziele. Viele Entwicklungsländer seien engagierter dabei, ihre Erneuebaren auszubauen, als europäische Staaten. Da müsse man sich fragen, inwiefern Europa dem Bild von sich als Nummer 1 im Bereich der Erneuerbaren gerecht wird.
Dickson verweist auf den Vorstoß der EU-Kommission für eine neue Regenerativ-Leitlinie. Diese sei eine Change, die Mitgliedsstaaten trotz fehlender verpflichtender Zielvorgaben zu größerem Engagement bei den Erneuerbaren zu bewegen. Die EWEA-Statistik finden Sie hier. (Nicole Weinhold)