Die Geschäftsführung von Mounting Systems und der vorläufige Insolvenzverwalter Sven-Holger Undritz informierte die Mitarbeiter über den Stand der Dinge. Nachdem der Hersteller von Photovoltaikmontagesystemen im brandenburgischen Rangsdorf musste vergangenen Freitag Antrag auf vorläufige Insolvenz stellen. Grund war das Ausbleiben einer Zahlung des Mutterkonzerns Conergy in Hamburg, der seinerseits eine erwartete Zahlung nicht erhalten hatte. Unter anderem das war der Grund, weshalb Conergy wegen vorläufiger Zahlungsunfähigkeit ebenfalls Insolvenz anmelden musste.
Produktion geht weiter
Auf der Betriebsversammlung konnten die Mitarbeiter von Mounting Systems Fragen an den Insolvenzverwalter stellen, die sehr zahlreich kamen. „Ich freue mich über die positive Atmosphäre bei der heutigen Betriebsversammlung“, resümiert Sven-Holger Undritz. „Jetzt geht es zunächst darum, die komplexe Situation des Konzerns und seiner Tochtergesellschaften zu analysieren“, sagte er. „Unser zentrales Interesse liegt selbstverständlich darin, möglichst alle Arbeitsplätze zu sichern sowie die Kunden- und Lieferantenbeziehungen weiterhin aufrecht zu erhalten“, sagt der Insolvenzverwalter. „Unseren Geschäftsbetrieb führen wir mit aller Kraft fort und sind unseren Kunden auch weiterhin ein kompetenter Solarpartner“, ergänzt Stefan Sprok, Geschäftsführer von Mounting Systems. „Wir wollen unsere Aufträge planmäßig bearbeiten und alle Lieferungen sicherstellen.“ Immerhin geht die Produktion von Gestellsystemen in Rangsdorf auch in vollem Umfange weiter. „Die Löhne und Gehälter aller Mitarbeiter bei Mounting Systems sind einstweilen über das Insolvenzgeld gesichert. Die Vorfinanzierung des Insolvenzgelds ist bereits angestoßen“, erklärt Undritz. Schließlich ist der Gestellhersteller mit Sitz nur wenige Kilometer südlich von Berlin gut aufgestellt und die Geschäfte laufen in diesem Jahr bisher vergleichsweise gut. Immerhin ist das Unternehme, das in diesem Jahr sein 20jähriges Bestehen feiert, außer in Deutschland auch in den relevanten Zukunftsmärkten USA und Großbritannien vertreten. Die Niederlassungen im kalifornischen West Sacramento und im britischen Milton Keynes sind ebenso wenig von der Insolvenz betroffen wie die Produktionsstätte in Lyon in Frankreich.
Einigung mit Gläubigern finden
Die Geschäftsführung blickt optimistisch in die Zukunft. „Wir bedauern diesen Schritt außerordentlich – sind jedoch überzeugt, aus dieser Krise gestärkt hervor zu gehen“, erklärt Stefan Spork seinen Mitarbeitern mit Blick auf die derzeitige Insolvenz. Der Geschäftsführer sicher zu, mit dem Insolvenzverwalter eng zusammenzuarbeiten und eine Einigung mit den Gläubigern und potenziellen Investoren zu finden. „Unsere Mitarbeiter haben in den letzten Jahren hart daran gearbeitet, unsere Marktposition im nationalen und internationalen Umfeld stetig auszubauen und über Jahre profitabel zu wachsen. Das ist auch weiterhin unser vorrangiges Ziel – gemeinsam mit unserem gesamten Team“, sagt Spork. (Sven Ullrich)