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Forscher entwickeln Kleinturbinen

USA forschen an Kleinwindrad für Ladegeräte

Beim diesjährigen Collegiate Wind Competition, einem Wettbewerb der US-Universitäten zum Thema Windkraft, traten zehn Teams an. Sie hatten die Aufgabe bekommen, ein Batterieaufladegerät für kleine Elektrogeräte zu entwickeln, das von einer Kleinwindanlage aufgeladen wird. Und auch diese sollten die Studenten selbst entwickeln, bauen und testen. Der Wettbewerb wird vom US-Energieministerium ausgetragen.

Belastungstest im Windkanal

Während des Wettbewerbs wurden die von den Studenten gebauten Turbinchen in zwei 1.000-Kilo-Windkanälen getestet, die eigens für den Wettbewerb nach Las Vegas gebraucht wurden. Die Testanlagen wurden ebenfalls von Studenten gebaut, speziell für den Test von Windturbinen mit weniger als 45 Zentimeter Rotordurchmesser. Getestet werden sie bei fünf bis 14 Meter pro Sekunde Windgeschwindigkeit. Die Wissenschaftler vom National Wind Technology Center (NWTC) am National Renwables Energy Laboratory testen sie auf Sicherheit, Belastbarkeit, Einschaltgeschwindigkeit, Leistungskurve und ihr Kontrollsystem. All dies sind Tests, die bei den meisten kommerziellen Kleinwindturbinen übrigens aus Kostengründen nicht offiziell zertifiziert sind. Umso spannender die Ergebnisse.

Einer von zwei Windkanälen, die von National Wind Technology Center (NWTC) an National Renewable Energy Laboratory (NREL) gebaut und für den Wettstreit nach Las Vegas gebracht wurden. - © Foto: CWC
Einer von zwei Windkanälen, die von National Wind Technology Center (NWTC) an National Renewable Energy Laboratory (NREL) gebaut und für den Wettstreit nach Las Vegas gebracht wurden.

Die Studententeams hatten bereits einen Tag vor dem Wettbewerb Gelegenheit, Ihre Anlagen in den Windkanälen zu testen. Das führte in vielen Fällen dazu, dass diese stark reparierte werden mussten für den offiziellen Wettkampf. Ein Team musste die Nabenhöhe seiner Anlagen korrigieren, eines musste sich den gewählten Batterietyp genehmigen lassen. Richtig daneben lag mit dem Design die Universität von Pennsylvania: Zwei von drei Flügeln überlebten den Windkanal nicht. Die Studenten wollten aber nicht aufgeben und fuhren über Nach nach Los Angeles zu einer Tochterfirma ihres Rotorblattlieferanten und ließen sich ein neues Blattset anfertigen. Das Team konnte die Anlage rechtzeitig vor dem Wettbewerb reparieren und gewann schließlich sogar.

Die beiden Windkanäle für Minis erfreuen sich seither großer Beliebtheit, kaum eine Uni mit Windforschungsprogramm, die laut NREL nicht nach der Bauvorlage gefragt hätte. Vielleicht führen diese Maßnahmen langfristig dazu, dass Kleinwind doch noch eine Chance bekommt. Wobei fraglich ist, ob sich die Minis als Akkuladegerät durchsetzen können. Zumal das Feld von der Solarindustrie längst abgedeckt ist und nach wie vor auch für Kleinwind gilt: Die Technik bringt nur dann etwas, wenn die Windräder ohne Abschattung Strom produzieren können. Wenn mal ein Gerät landen wollte, müsste man dafür also erstmal eine ziemlich langes Kabel verlegen. (Nicole Weinhold)