Bis Ende des Jahres will die Europäische Union neue Vorgaben für die Abfallvermeidung ihrer Mitgliedsstaaten erarbeiten. Bei der Bewältigung dieser Aufgaben werden die Länder aber nicht ganz allein gelassen: Im Rahmen eines EU-Programms hat das Fraunhofer Institut für Windenergie- und Energiesystemtechnik erarbeitet, wie verschiedene Städte effizient aus ihrem Abfall Biomethan machen können.
Dabei sind fünf individuelle Konzepte entstanden, die die Forscher im Projekt Urban-Biogas zusammen mit lokalen Verantwortlichen für Energieversorgung und Abfallentsorgung in Kroatien, Lettland, Österreich, Polen und Portugal entwickelt haben.
Ein Beispiel – Zagreb, Kroatien: In den letzten Jahren begann die Stadt Biomüll separat zu sammeln. Zurzeit wird er kompostiert. Allerdings fallen weiterhin jährlich 350.000 Tonnen Mischmüll an. Das Konzept: Ein Mülltrennungssystem soll den Bioabfall-Anteil für die energetische Nutzung erhöhen. Der wird zunächst in einer Anlage mit 20.000 Tonnen Jahreskapazität vergast.
Alle fünf Partnerstädte wollen die entwickelten Konzepte nun in die Praxis umsetzen. So plant beispielsweise die lettische Stadt Valmiera 2015 den Bau einer Biogasanlage, die jährlich 7.000 Tonnen Bioabfälle und 3.000 Tonnen Grünschnitt verarbeiten kann. Das kostet zwei Millionen Euro und deckt den jährlichen Strombedarf von 800 Haushalten.
Mehr zu den Konzepten der einzelnen Städte erfahren Sie unter www.urbanbiogas.eu
(Denny Gille)