Der Global Wind Energy Council hat seine jährliche Statistik veröffentlicht: 2016 wurden demnach mehr als 54 Gigawatt (GW) Windleistung neu installiert. Damit sind es nun insgesamt knapp 487 GW. Stärkste Märkte waren China, USA, Deutschland und Indien. Erstaunlich stark waren zudem Frankreich, die Türkei und die Niederlande. Gleichwohl kamen die Installationszahlen 2016 an die des Jahres 2015 nicht heran.
„Windkraft wächst weiter im zweistelligen Bereich, aber wir können nicht erwarten, dass die Industrie jedes Jahr einen neuen Rekord aufstellt“, sagte Steve Sawyer, GWEC Secretary General. „Die Austellungszahlen in China waren mit 23.328 MW beeindruckend, obwohl das weniger war als die spektakulären 30 GW 2015. Das liegt an einer Reduzierung des Einspeisetarifs. Zudem ist die Nachfrage nach Strom in China zurückgegangen, und die Netze sind auch gar nicht in der Lange, neue Windleistung aufzunehmen. Wir erwarten aber, dass der Markt 2017 wieder anzieht.” Der chinesische Offshore-Markt hat an Fahrt aufgenommen und Dänemark vom dritten Platz im globalen Offshore-Ranking nach UK und Deutschland verdrängt.
US-Aufstellungen (8.203 MW) waren fast identisch mit 2015, was den USA insgesamt mehr als 82 GW beschert. Die US-Industrie beschäftigt jetzt mehr als 100.000 Menschen und hat mehr als 18 GW im Aufbau oder fortgeschrittener Planung. Das weist auf einen starken Markt 2017 hin. Kanada (702 MW) und Mexiko (454 MW) sind solide gewachsen.
Indien hat einen neuen nationalen Rekord aufgestellt und 3.612 MW installiert. Das war der vierstärkste Markt. Insgesamt sind es nun 28.700 MW. „Wir haben große Erwartungen in den indischen Markt”, so Sawyer, „und wir erwarten, dass Offshore in den nächsten Jahren stark wird.” Europa hatte ein erstaunlich starkes Jahr mit 13.926 MW, von denen die EU 12.491 MW installiert hat. Deutschland kam auf 5.443 MW, Frankreich auf 1.500 MW, die Türkei schaffte die Ein-GW-Grenze mit 1.387MW. Die Niederlande haben die internationalen jährlichen Top 10 mit 887 MW – großteils Offshore - erreicht.
Brasilien führt einmal mehr den lateinamerikanischen Markt an, obwohl die politischen und wirtschaftlichen Unruhen den Markt auf knapp zwei GW drückten (2.014 MW). Insgesamt sind dort nun 10.740 MW installiert. Chile hat mit 513 MW ein Rekordjahr hingelegt, was dem Land insgesamt 1.424 MW beschert, und Uruguay hat 365 MW aufgestellt. Insgesamt sind es dort 1.210 MW. Peru (93 MW), Dominikanische Republik (50 MW) and Costa Rica (20 MW) haben ebenfalls eine gute Installation vorgelegt. In Argentinien wurde nichts aufgestellt.
In Südafrika wurden 418 MW installiert, aber das Regenerativprogramm liegt auf Eis. Marokko hat mehr als 800 MW ausgeschrieben, die in den nächsten Jahren aufgebaut werden. (Nicole Weinhold)