Tilman Weber
Mit einem Grußwort des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart wird die zweitägige Tagung am Donnerstag und Freitag, vom 27. Bis 28. August, Fahrt aufnehmen. Ausgerechnet der FDP-Minister einer Landesregierung darf damit die Stimmung im Branchenpublikum der Tagung in Gelsenkirchen aufwärmen, die auf Betreiben ihrer Koalition aus CDU-FDP für eine Begrenzung des Windenergieausbaus eingetreten war. Doch ausgerechnet Nordrhein-Westfalen ist aktuell das Bundesland mit den meisten Windturbinenerrichtungen – ausweislich der Zubaudaten der Windkraftverbände und des Statistik-Dienstleisters Deutsche Windguard.
Darüber hinaus wird die Tagung von der Politik über Akzeptanzfragen bezüglich des weiteren Windkraftausbaus, über den Naturschutz und über den für die Windparkerrichtungen dringend notwendigen Stromnetzausbau bis hin zu vielen aktuellen wirtschaftlichen, technischen und rechtlichen Herausforderungen der Branche ein breites Spektrum abdecken. In 23 Panels mit knapp 60 Referenten werden die Teilnehmer dazu auch gemäß den Gepflogenheiten der Konferenz regelmäßig nicht nur Fragen an die Referenten stellen sondern auch diskutieren.
Ein Schwerpunktthema wird am Freitag das „Wasserstoffland NRW“: Die von der schwarz-gelben Landesregierung ausgerufene Parole zielt auf den Ausbau eines in Deutschland führenden Wasserstoffmarktes in Nordrhein-Westfalen. Entsprechend werden ein Vertreter des Wirtschaftsministeriums aus Düsseldorf über Chancen und Herausforderungen sprechen, die Klimaschutzamtsleiterin eines Landkreises über die Chancen von grünem Wasserstoff im ländlichen Raum und das Wasserstofftechnologie-Unternehmen GP Joule über rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Die Verarbeitung überschüssigen Grünstroms durch Elektrolyse zu Wasserstoff als Verkehrstreibstoff soll die für die Energiewende notwendige Sektorenkopplung stärken: So kann die starke Stromwende auch die Energiewende in den Sektoren Wärmeversorgung und Verkehr stärken.